Iran – Irak: Pilger drängen sich an der Grenze

Die Pilger – in der Regel keine alten Männer…


Arba°in – so heißt der 40. Tag nach dem Tod von Imam Hossein, ein Trauertag für die Schiiten im Irak, namentlich in Kerbala und Nadschaf. Nach dem islamischen Kalender ist es der 20. des Monats Safar, im Iran fiel er dieses Jahr auf den 5. Mehr, entsprechend dem 27. September 2021 nach europäischer Zeitrechnung.
Für die iranischen Pasdaran ist dieser Trauertag ein willkommener Anlass, Machtdemonstrationen im benachbarten Irak aufzuführen, nach dem Motto: Schaut, wieviele Menschen wir mobilisieren können. Im Jahr 2016 sollen zwischen 17 und 20 Millionen Pilger in Kerbala zusammengekommen sein, darunter 3 Millionen Ausländer, vorwiegend Iraner, wie die englische Wikipedia schreibt.
Während die Pilgerreisen aus der Sicht der iranischen Machthaber eine Kräfteschau darstellen, sind sie aus der persönlichen Sicht der Pilgernden ein lukratives Geschäft. Die Pasdaran haben ein Netz von Reisegesellschaften und Hotels auf die Beine gestellt, um eine große Zahl von iranischen Pilgern in den Irak zu bringen, und zu allem Überfluss dürfen die Reisenden auf dem Rückweg noch etwas mitnehmen, was ins Gepäck passt, zum Beispiel einen Fernseher. Im Iran können sie den dann zum Mehrfachen seines Einkaufspreises loswerden.
Dieses Jahr wurde die Zahl der iranischen Pilger aufgrund eines staatlichen Abkommens zwischen Iran und Irak auf 60.000 begrenzt, was sehr bescheiden klingt. Angeblich sollen dann über 80.000 gekommen sein. Auf alle Fälle gab es in den Vortagen Gedränge an der irakisch-iranischen Grenze. Denn nur noch der Grenzübergang Mehran war für die iranischen Pilgersleute zugelassen, die anderen waren dicht. In dem Gedränge sollen über 30 Menschen verletzt, und einer ums Leben gekommen sein.

https://en.wikipedia.org/wiki/Arba%CA%BDeen

https://www.radiofarda.com/a/congestion-iranian-iraq-border-/31479883.html
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https://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=235420
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