Mitra Hejazipour, eine iranische Schach-Großmeisterin, wurde aus der iranischen Nationalmannschaft geworfen, weil sie es jüngst gewagt hatte, bei einem Turnier1) in Moskau ohne den Hijab anzutreten.
Der Leiter der Schachföderation im Iran sagte: „Künftig hat diese Sportlerin keinen Platz mehr in der iranischen Nationalmannschaft“.
Auf ihrem Instagram kommentierte sie den Vorgang wie folgt:
Seit ich sechs Jahre alt war, musste ich den Hijab tragen. Nicht nur draußen auf der Straße, sondern auch drinnen im Haus. Ich erinnere mich, wie ich bei meiner ersten Auslandsreise als Mitglied der Nationalmannschaft noch ein neunjähriges Kind war. Ich wunderte mich. Ich konnte nicht glauben, wie die deutschen Frauen mit ihren langen blonden Haaren uns musterten. Sie hatten sich von uns distanziert, als wir am Flughafen mit unseren Schleiern gebetet hatten. Ich erinnere mich, wie, als ein kleiner Junge mir gratulieren wollte, der Leiter unser Nationalmannschaft dies verbot. … So viele lange Jahre hatte ich das nicht verstanden und ich wusste nicht warum. Jetzt verstehe ich, wie ich seit meiner Kindheit und bis zum heutigen Tag an einem Spiel teilgenommen habe, was andere spielen wollten. Ich konnte nicht wissen, dass ich wie eine Puppe behandelt wurde. Für ihre Religion, für ihre Schulbücher und selbst an der Univerität hatten sie mein Bild benutzt in Wandbilder, Broschüren, Kalender und Fernsehen. Nach meiner Meinung ist der Zwangs-Hijab ein Symbol für eine Religion/Ideologie in der die Frau ein Geschlecht zweiter Klasse ist.
Mitra Hejazipour
Es ist das erste Mal, dass ein Mitglied der iranischen Nationalmannschaft bei einem internationalen Schachturnier ohne Hijab angetreten ist.
Fußnote:
1) Vermutlich war es die Women’s World-Blitz-Championship ’19 vom 25.-30.12.2019 in Moskau
Quelle: https://www.radiofarda.com/a/mitra-hejazipour-chess-hijab/30402073.html
Weblog von Ali Schirasi 
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