Iran – Chusestan: Erdöl droht großes Naturreservoir zu zerstören

Die Hochwasser im Südwesten des Irans in der Erdölprovinz Chusestan hatten unter anderem dazu geführt, dass das Naturreservat Hur-ol-Azim, ein riesiges Sumpfgebiet nahe der irakischen Grenze, das zahlreiche Wasservögel beherbergt, ebenfalls unter Wasser gesetzt wurde. Für Sümpfe ist das nicht unbedingt eine Katastrophe, in Gegenden mit spärlichen Regenfällen halten solche Hochwasser diese Biotope am Leben. Sie dienen zugleich als Puffer für den Wasserstand des Flusses, so dass er einen Teil der Wasserfracht und der mitgeschleppten Schwebteilchen hier ablagern kann.
Hur-ol-Azim ist aber nicht nur für den Vogelreichtum bekannt. Dort hat ein Unternehmen der Pasdaran (Revolutionswächter) Erdölförderanlagen installiert. Der eigentliche Grund, warum die Pasdaran gewaltsam Schutzdämme der einheimischen Bevölkerung am Karche-Fluss sprengten, war nicht die Sorge um die Bevölkerung, deren Häuser und Felder dadurch unter Wasser gesetzt wurden, sondern die Sorge um die Erdöleinnahmen aus den Ölvorkommen in Hur-ol-Azim. Die Sprengungen der Schutzdämme der Bevölkerung half nicht, das Wasser des Karche-Fluss fand auch seinen Weg in das Fördergebiet von Hur-ol-Azim und setzte einen Teil der Förderanlagen außer Betrieb, wie der Provinzgouverneur von Chusestan, Ahma Sawari, am vergangenen Donnerstag bekannt gab. Er erklärte weiterhin, dass eine Umweltkatastrophe nicht auszuschließen sei, falls das Wasser in die Förderanlagen eindringe und zur Freisetzung von Erdöl führe. Dadurch, dass auch die Straßen in der Region unter Wasser stehen, ist auf dem Landweg keine Rettung möglich. Interessant ist, dass niemand auf die Idee kommt, Hubschrauber einzusetzen. Für Kriegsdrohungen gegen Nachbarn in der Region sind den Revolutionswächtern Hubschrauber offensichtlich dienlich, aber um den eigenen Dreck wegzuräumen, auf die Idee kommen sie offensichtlich nicht.

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vom 30. Farwardin 1398 (19. April 2019)
ostandariye xuzestan: emkane woqu°e yek faje°eye ziste mohiti dar hur-ol-°azim wojud bexatere aludegiye nafti darad