Iran – Kurdistan: Gewalt gegen Frauen

Eine Gruppe von Frauenrechtlerinnen in Sanandaj, um gegen den Mord an Sargol Habibi zu protestieren

Die kurdische Menschenrechtsorganisation Hangâw (Der Schritt) hat zum Anlass des Internationalen Tags der Frau am 8. März im Vorfeld einen Bericht über Morde an Frauen in Kurdistan (Iran) veröffentlicht. Im iranischen Kalenderjahr 2021/2, das am 20. März endet, seien 41 Frauen ermordet worden. Es heißt dann, dass 45 der Morde durch Männer verübt wurden, die der Frau nahestanden, z.B. den Vater, Bruder, Ehemann, Ex-Mann, Sohn oder Bräutigam/Verlobten. (Anmerkung: vermutlich wurde im Original 45 und 41 vertauscht). Als Motiv für die Morde wurden in zwei Dritteln der Fälle „Familienstreitigkeiten“ angegeben, in einem Sechstel der Fälle ging es um die „Ehre“. Zwei Frauen wurden ermordet, weil sie den Heiratsantrag abgelehnt hatten. Nach dem Islamischen Strafgesetz wird der Vater der Frau nicht als Mörder angesehen. Er wird vor Gericht höchstens zur Zahlung von Blutgeld und zu einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren verurteilt.

Im Bericht von Hangâw heißt es weiter, dass im gleichen Zeitraum 94 Frauen in Kurdistan (Iran) Selbstmord verübt haben. Als Hauptgrund (71 Prozent) werden Familienstreitigkeiten angegeben. In 22 Fällen war die Tote unter 18 Jahren alt, in drei Fällen sogar unter 13.

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