Iran: Kurdischer Forscher flieht

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Kamel Ahmadi, Ethnologe

Kamel Ahmadi, Ethnologe und britisch-iranisch-kurdischer Forscher, war am 20. Mordad 1398 (2019) in Teheran verhaftet worden. Er war im Evin-Gefängnis in Haft und wurde dann gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Ein Gericht verurteilte ihn wegen „Zusammenarbeit mit einem feindlichen Staat“ zu 10 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 600.000 Euro.

Am 15. Bahman (3. Februar 2021) veröffentlichte er auf seiner Webseite, dass er sich entschlossen habe, den Iran zu verlassen und über die Berge zu Fuß geflohen sei. Für ihn bedeutet das erst einmal, dass seine Möglichkeiten der Forschung nunmehr stark eingeschränkt sind, weshalb er so lange gezögert habe, auszureisen.

Die Themen, zu denen er geforscht hat, sind heikle Themen aus dem Bereich der Soziologie: Kinderehen, Kindesmisshandlung, zeitlich befristete Ehen (die legale Form der Prostitution im Iran), die Beschneidung von Frauen, Lokalkulturen, die Rechte von Minderheiten. Bei seiner Verhaftung forschte er gerade zur Lage der LGBT (lesbische, schwule, bisexuelle oder Menschen mit Geschlechtsumwandlung) im Iran und zur „Identität und Volkszugehörigkeit im Iran“. Kamel Ahmadi hat einen Sohn, der im Iran lebt. Kamel befürchtet, dass man den Sohn benutzt hätte, um ihn zu erpressen, wenn er weiter im Iran geblieben wäre.

Quelle:

https://news.gooya.com/2021/02/—444.php
vom 3. Februar 2021
پژوهشگر ایران-بریتانیایی،‌ محکوم به ۱۰ سال حبس، از ایران گریخت