Öffentliche Erklärung zur Freilassung von Ramin Hossein Panahi und Nasrin Sotudeh

Heute wurde von 35 Menschrechtsorganisationen, Frauengruppen und oppositionellen Vereinen sowie von 3600 Privatpersonen eine Erklärung veröffentlicht, die sich für die Freilassung von Ramin Hossein Panahi und Nasrin Sotudeh einsetzt.

Ramin Hossein Panahi, ein kurdischer Aktivist, wurde gefoltert, vor Monaten von einem Gericht zum Tode verurteilt und sitzt derzeit in einer Einzelzelle des Radscha‘i-Schahr in Karadsch ein. Es heisst, er kann jede Stunde hingerichtet werden. Seit dem 29.8. gibt es eine „Urgent Action“ von amnesty international, in der ebenfalls auf die drohende Hinrichtung hingewiesen wird. Es ist möglich, sich mit einem Brief an Ayatollah Sadeghi Larijani, den Chef der Judikative zu wenden und per Unterschrift seine Freilassung zu fordern.

Hinrichtung droht unmittelbar Urgent Action von amnesty international, 29.8.2018

Aus Protest gegen seine unrechtmäßige Verurteilung hat sich Ramin Hossein Panahi vor mehr als einer Woche die Lippen zugenäht und einen Hungerstreik begonnen. Selbst wenn es einen Aufschub seiner Hinrichtung geben sollte ist er auch hierdurch in seinem Leben bedroht.
Ramin Hossein Panahi wurde im Prozess durch die Rechtsanwältin Nasrin Sotudeh vertreten. Sie setzt sich seit Jahren für Menschenrechte im Iran ein und vertrat oft Angehörige von politischen Gefangenen. Sie befindet sich seit Juni diesen Jahres wieder in Haft, aufgrund ihrer Initiative für ein Referendum im Iran. Sie vertritt – wie viele Menschenrechtler und Künstler auch – die Ansicht, dass das herrschende islamische Modell nicht reformierbar ist und möchte darüber abstimmen lassen, ob dieses Modell weiter im Iran verfolgt werden soll oder nicht. Falls nicht, soll ein säkulares und demokratisches Modell an dessen Stelle treten. Nasrin Sotudeh hat ebenfalls einen Hungerstreik begonnen.

Iran: Ramin Hossein Panahi – droht die Hinrichtung? Weblog von Ali Schirasi, 27.8.2018