Iran: Inhaftierter Jugendlicher im Gefängnis gestorben

Sina Qanbari, einer der jugendlichen Verhafteten der jüngsten Protestwelle im Iran, ist im Ewin-Gefängnis in Teheran ums Leben gekommen. Der Teheraner Parlamentsabgeordnete Mahmud Sadeqi bestätigte am Montag, den 8.1.2018, dieses Gerücht unter Berufung auf eine Geheimdienstquelle. Angeblich habe der 23-Jährige (an anderer Stelle des Textes wird sein Alter mit 22 Jahren angegeben) im Gefängnis Selbstmord verübt. Der Abgeordnete Sadeqi forderte die verantwortlichen Stellen auf, ein zweites Kahrisak zu verhindern. Kahrisak war der Ort, wo mehrere Gefangene nach den Verhaftungen vom Juni 2009 zu Tode gefoltert wurden. Selbstmord in Haft kann ein Indiz für erlittene Folterungen sein. Es kann auch eine vorgeschobene Behauptung sein, um die tatsächlichen Todesursachen zu vertuschen.
Mostafa Mohebbi (mögliche Lesungen sind auch Mohabbi, Mohabba), der Generaldirektor der Gefängnisse der Region Teheran, hat gegenüber der Nachrichtenagentur ILNA erklärt, Sina Qanbari, der Sohn von Ali Akbar, habe sich am Morgen des 16. Dey 1396 (also am 6. Januar) in der Toilette der Karantäne-Station des Ewin-Gefängnisses erhängt. Da es in Gefängnissen gängige Praxis ist, den Gefangenen alle Gegenstände abzunehmen, mit denen sie Selbstmord verüben könnten, ist diese Erklärung ohne weitere Details erstmal nur als Schutzbehauptung zu werten. Eine unabhängige Justiz, die den Fall untersuchen könnte, gibt es nicht.

http://news.gooya.com/2018/01/post-10892.php
vom 8. Januar 2018
joz’iyate taze dar bareye marge yeki az bazdashtshodegan dar zendane ewin