Iran – Groß-Teheran: Das Fashafuye-Gefängnis


Das Fashafuye-Gefängnis liegt im Großraum Teheran im Einzugsbereich des Flughafens von Qom. Es besteht aus vier Gefängnis-Einheiten (Tip genannt), von denen jeder ca. 10 Trakte (band) umfasst. Jeder Trakt besteht aus 16 Zellen (8 rechts, 8 links), jede Zelle hat 5 dreistöckige Betten (also 240 Betten pro Trakt). In jedem Trakt gibt es 16 Duschen und 18 Toiletten, von denen meist 3-4 dauernd belegt sind, weil dort Heroin konsumiert wird. Einige sind auch kaputt.
In einem Trakt sind gewöhnlich 500 Menschen untergebracht, also mehr als das Doppelte, was die Bettenbelegung zuließe. Rechnet man de facto 500 Menschen auf 15 Toiletten, so müssen sich 100 Menschen 3 Toiletten teilen…
Besonders schwer ist das Los der Minderjährigen (von 15-18) und erwachsenen Jugendlichen, die unter den gewalttätigen Bedingungen des Gefängnisses zu Fronarbeiten gezwungen werden und sexuell missbraucht und vergewaltigt werden. Viele werden drogensüchtig und gehen körperlich zugrunde.
Die Versorgung des Gefängnisses mit Drogen erfolgt auf drei Wegen: Zum einen verkaufen die Wärter Drogen an die Gefangene, in kleinem Ausmaß schmuggeln Gefangene sie von draußen in ihrem Körper versteckt ins Gefängnis, und den Hauptanteil haben die Gefängnisoberen, der Direktor und seine Kompagnons, die zu abgemachter Zeit ein Päckchen für den Kunden in den Gefängnishof werfen.
Der Gefängnisgeistliche sorgt dafür, dass Gefangene, die das Geld haben, die Dienste einer Prostitutierten in Anspruch nehmen können, indem er sie als zan-e sighe (Ehefrau auf Zeit) für zwei Stunden traut. Gegen Gebühr, versteht sich.
Die Gefängnisatmosphäre ist von Unterdrückung und Gewalt geprägt. Ein Alptraum für jeden, der hinein gerät.

http://www.pyknet.net/1398/09tir/10/page/fashafoueh.htm
vom 10. Tir 1398 (1. Juli 2019)
gozareshe yek zendani az zendane hulnake fashafuye