Kinderehen im Iran – eine Ausstellung

Frauenrechtsaktivistinnen haben am gestrigen Montag, den 4.3.2019, in einem bekannten Teheraner Park eine Plakatausstellung gegen Kinderehen – d.h. der Verheiratung von Mädchen im Alter von 10, 12, … Jahren mit erwachsenen Männern – gezeigt.


Ausstellung zu Kritik von Kinderehen im Iran

Die Ausstellung wurde von zwei der Aktivistinnen in einem Vortrag erläutert, der auch in dem Video zu sehen ist.

Zunächst wird berichtet, dass die Zahl der Kinderehen im Iran in den letzten 7 Jahren zugenommen hat. (In der Zeitung Emtiaz wird am 3.3.2019 die Zahl von über 30.000 betroffenen Mädchen genannt). Die Mädchen, so die Rednerinnen, haben in diesen Situationen häufig seelische Erkrankungen.

Die Rechtslage sieht so aus, dass Ehen im Iran mit 13-jährigen Mädchen legal sind. Aber auch jüngere Mädchen von neun oder zehn Jahren können verheiratet werden, wenn ein Ajatollah gefunden wird, der dafür seine Zustimmung gibt. Obwohl die Mädchen als ehefähig gelten, so sind sie doch nichts rechtsfähig in dem Sinne, dass sie selbst vor Gericht gehen können, um z.B. Straftaten ihren Männer anzuzeigen. Dafür müssten sie 18 Jahre alt sein. Dieser rechtsfreie Raum wird von den Männern ausgenutzt.

Kinderehen sind eng mit der Armut im Iran verbunden. Typischerweise werden die Mädchen von ihren Familien verkauft.