Streik- und Protestwelle im Iran

Ahwaz
Es ist nun 14 Tage her, dass die Arbeiter der Stahlfabrik Goruhe Melliye Fulade Ahwaz ihr Unternehmen bestreiken. Seit Tagen haben sie sich vor dem Gouverneursgebäude von Ahwaz versammelt, ihre Löhne verlangt und die Freilassung ihrer inhaftierten Kollegen gefordert. Heute wurde ihre Kollegen endlich aus der Haft entlassen. Der Gouverneur kam zu der Versammlung und kündigte an, dass auch die Löhne in den nächsten Tagen überwiesen würden. Die Arbeiter sollten nun nach Hause gehen. Die Arbeiter liessen sich darauf jedoch nicht ein, sondern gaben zur Antwort, dass sie den Versprechungen keinen Glauben schenken und weiter vor dem Gouverneursgebäude ausharren werden, bis ihre Forderungen erfüllt sind.

Haft Tapeh
Wiederholt haben wir von Streiks in der Zuckerrohrfabrik Haft Tapeh in der Stadt Shahzand, bei Ahwas, Südiran berichtet. Hier wird seit drei Tagen erneut gestreikt. Es geht um bestimmte Sonderzahlungen, vergleichbar mit dem Weihnachtsgeld in Deutschland die vor dem iranischen Neujahr (ca. 20. März) fällig werden.


„Wir sind die Arbeiter von Haft Tapeh. Wir haben Hunger.“ und „Wir sind die Arbeiter von Haft Tapeh. Unsere Familien zu Hause brauchen unseren Lohn.“

Rasht
In der Stadt Rasht, Nordiran haben Frauen bei einer Protestaktion gegen die Pleitebank Kaspian ihren Mund zugeklebt. Sie und ihre Familien haben viel Geld damit verloren, dass sie dieser Bank vertraut haben und sie haben nun alles verloren. Es ist eine von vielen Banken, die die Revolutionswächter gegründet haben. Seit 16 Monaten gehen sie gegen dieses Unrecht auf die Straße. Sie werden nicht nur nicht gehört, sondern sie werden mit Repression mundtot gemacht. Auf den Transparenten steht:

  • „Sie haben uns nicht unser Recht gegeben sondern uns bedroht und ins Gefängnis geworfen.“
  • „Unser Staatsanwalt ist ein Richter und spielt mit Dieben.“
  • „16 Monate mussten wir von Pontius zu Pilatus rennen, wir wurden nur bedroht.“
  • „Lasst die Araber außen vor, und überlegt über unsere Situation.“
  • „Unser Land ist das Haus der Diebe und darin Weltspitze.“
  • „Aufgrund von Drohungen und Gefängnis mussten wir schweigen.“
  • „Wenn wir unsere Stimme erheben, kommen sofort viele Sicherheitskräfte“