Iran: Bewaffneter Angriff auf Gewerkschaftsaktivisten

Esmail Bakhschi, Vertreter einer Zuckerrohr-Gewerkschaft im Südiran, wurde gestern Abend auf seinem Heimweg von vermummten Männern mit Messern und Pistolen angegriffen und verletzt. Hintergrund ist ein mehrtägiger Streik in der Zuckerrohrfabrik „Neschekar Haft Tapeh“ in der Stadt Shahzand, bei Ahwas, Südiran.

Der Angriff geschah gegen 18 Uhr iranischer Zeit, kurz nachdem er aus dem Bus ausgestiegen war. Vermummten Männer fuhren in einem Peugeot bis zu seiner Höhe, bremsten und sprangen aus dem Wagen. Sie griffen den Gewerkschaftsvertreter sogleich an. Während sich Esmail Bakhschi verteidigte, eilten ihm Passanten und Anwohner, die rasch aus ihren Häusern kamen, zu Hilfe und griffen ihrerseits die Angreifer an. Letztere hatten angesichts der Überzahl das Nachsehen und mussten sich zurückziehen. Sie retteten sich, indem sie Schüsse in die Luft abgaben.

Esmail Bakhschi hatte gestern auf einer Demonstration vor der Zuckerrohrfabrik eine scharfe Rede vor streikenden Arbeitern gehalten. Er sagte, dass die Unternehmer trotz der Zahlung eines Teils der ausstehenden Löhne den Arbeitern weiter Geld schuldeten und dass sie lügen würden. Er drohte damit, die Fabrik zu besetzen und in der Regie der Arbeiter weiterzu betreiben und den Unternehmer vom Werksgelände zu vertreiben.

Die Zuckerrohr-Gewerkschaft reagierte sofort auf den Angriff ihres Vertreters. Sie erklärte, dass sie sich durch solche Angriffe nicht einschüchtern lasse. Sie beharrt auf ihren Rechten und wird weiter streiken. Die Angreifer wurden als Handlanger des Unternehmers der Zuckerrohrfabrik bezeichnet.

Die Streikenden befinden sich seit einer Woche im Ausstand.

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