New York Times: Geheimdienstleiter Hussein Tayeb abgesetzt sowie Kommandant der Revolutionsgarden Ali Nasiri wegen Spionageverdachts für Israel festgenommen

Die New York Times hat am Mittwoch einen Artikel über grundlegende Veränderungen auf den höchsten Ebenen des Korps der Islamischen Revolutionsgarden veröffentlicht. Er ist vor dem Hintergrund von Israels aktueller Kampagne zur Untergrabung der Sicherheit der Islamischen Republik zu sehen.

Die Zeitung schreibt, dass Hussein Tayeb abgesetzt wurde, nachdem er mehr als ein Jahrzehnt lang Leiter eines umfangreichen Geheimdienstes war und in dieser Position für schreckliche Dinge verantwortlich war. Er unterdrückte die interne Opposition und die politischen Rivalen der Regierung und dehnte die verdeckten Operationen der Regierung über die Grenzen des Iran hinaus aus. Er war auch derjenige, der die Opposition und die Feinde außerhalb der Landesgrenzen ins Visier nahm.

Die New York Times zitierte Mohammad Ali Abtahi, einen Reformisten und Stellvertreter des ehemaligen iranischen Präsidenten Mohammad Khatami, mit den Worten, Tayebs Absetzung sei Teherans Eingeständnis, dass die Konfrontation mit der israelischen Bedrohung eine neue Führung und eine Neuorganisation von Strategien und Protokollen erfordere. Die New York Times stellt fest, dass Abtahi weiterhin enge Beziehungen zu hochrangigen Beamten unterhält.

„Sicherheitsverletzungen im Iran und die vielfältigen israelischen Operationen haben unseren stärksten Geheimdienst wirklich geschwächt“, sagte Herr Abtahi telefonisch aus Teheran.

Die Forderungen nach der Absetzung von Herrn Tayeb verstärkten sich inmitten einer Atmosphäre des wachsenden Misstrauens in die iranische Führungsstruktur nach der Verhaftung eines hochrangigen Kommandeurs der Revolutionsgarden, Ali Nasiri.

Dem Bericht zufolge wurde Brigadegeneral Ali Nasiri (ein hochrangiger Befehlshaber der Revolutionsgarden) unter dem Vorwurf der Spionage für Israel heimlich festgenommen, wobei eine Person mit engen Verbindungen zu hochrangigen Beamten der Revolutionsgarden und eine andere Person, die Kenntnis von der Verhaftung hatte, angeführt wurden. Die beiden und andere in dem Artikel zitierte iranische Beamte baten darum, nicht genannt zu werden, da sie nicht über innere Angelegenheiten sprechen dürften.

Die New York Times zitierte iranische Beamte mit der Aussage, Brigadegeneral Nasiri, der diesen Monat festgenommen worden sei, sei ein hochrangiger Kommandant der Geheimdiensteinheit des IRGC (Islamic Revolutionary Guard Corps – Revolutionsgarden). Seine Verhaftung, verbunden mit wiederholten israelischen Angriffen, erschütterte Teherans Führung. Beamte sagen, einige im Iran hätten im Stillen Herrn Tayeb aufgefordert, zurückzutreten oder gefeuert zu werden.

Die New York Times zitierte ein Mitglied des IRGC mit der Aussage, Herr Tayeb habe darum gebeten, noch ein Jahr im Amt zu bleiben, um Sicherheitsmängel zu beheben. Aber Tayeb wurde gefeuert, nachdem eine Verschwörung gegen israelische Bürger in der Türkei durchgesickert war. (Vgl. Iran – Istanbul: Attentat der Pasdaran auf Ehefrau eines israelischen Ex-Diplomaten gescheitert) Die Türkei hat in diesem Zusammenhang fünf Iraner und drei türkische Staatsbürger festgenommen. Laut türkischen Medien wurden zwei Handfeuerwaffen und zwei Schalldämpfer sowie einige digitale Dokumente und Informationen beschlagnahmt, die sich angeblich auf die Identität der Personen bezogen, die angegriffen werden sollten. Die New York Times schreibt, türkische Beamte lehnten eine Stellungnahme ab. Iranische Beamte haben eine Beteiligung an der Verschwörung bestritten.

Der von Farnaz Fassihi und Ronen Bergman erstellte Bericht zitiert Hossein Dalirian, einen Journalisten, der sich auch auf Twitter zu Sicherheitsfragen äußert, mit den Worten, dass „nach 13 Jahren“ eine neue Person in Hussein Tayebs früherer Position benötigt wird – und die Feinde auf „stärkere Schläge“ warten.

Das weit verbreitete Vorgehen gegen Dissidenten, Menschenrechtsaktivisten und die Verhaftung von Umweltaktivisten sowie die Verhaftung von Oppositionsführern und Regimekritikern gehören zu den Maßnahmen, die während Tayebs Präsidentschaft und Aufsicht über den Geheimdienst des IRGC ergriffen wurden.

Quellen:

https://news.gooya.com/2022/06/post-65769.php

نیویورک تایمز: علی نصیری، فرمانده سپاه پاسداران به ظن جاسوسی برای اسرائیل بازداشت شد – Gooya News روزنامه نیویورک‌تایمز به نقل از یک مقام ایران نوشت یک فرمانده سپاه پاسداران به نام علی نصیری در ماه جاری به ظن جاسوسی برای اسرائیل بازداشت شده است. news.gooya.com

Iran – Istanbul: Attentat der Pasdaran auf Ehefrau eines israelischen Ex-Diplomaten gescheitert

Am 16. Juni 2022 sollen in der Türkei 8 Personen verhaftet worden sein, denen vorgeworfen wird, sie hätten Terroranschläge auf israelische Touristen geplant. Bei 5 der Verhafteten soll es sich um iranische Staatsbürger handeln, bei den übrigen 3 um türkische. Zur Tarnung der Attentate sollen sie sich als Händler, Tourist und Studenten ausgegeben haben. Die Iraner sollen für den (einen) iranischen Geheimdienst gearbeitet haben.
Ein Ziel ihrer Anschläge war die Ehefrau eines ehemaligen israelischen Diplomaten, die in einem Hotel im Istanbuler Stadtteil Beyoglu wohnte. Die Attentäter mieteten im Hotel zwei Zimmer im zweiten und vierten Stock. Wohl durch eine Zusammenarbeit der israelischen Behörden und des türkischen Geheimdienstes MIT ist der Anschlagsplan aufgeflogen. Die Ehefrau des Diplomaten wurde aus ihrem Zimmer in Sicherheit gebracht, während die mutmaßlichen Attentäter verhaftet wurden. Bei der Durchsuchung der Hotelzimmer und privater Wohnungen wurden zwei Schalldämpfer für Waffen und zwei Pistolen gefunden.
In israelischen Medien soll in der letzten Zeit berichtet worden sein, dass diesmal der Geheimdienst der Iranischen Revolutionswächter (Pasdaran) Anschläge auf israelische Staatsbürger in der Türkei plant. Gewöhnlich ist die Pasdar-Spezialeinheit „Qods“ (Jerusalem) für die Durchführung von Anschlägen im Ausland zuständig.
Vor etwa einem Monat (am 1. Chordad 1401) wurde im Iran ein Oberst der Pasdaran namens Hassan Sayyad-Khodai im Alter von 50 ermordet. Er gehörte der Pasdar-Einheit Qods an. Darauf soll der Oberbefehlshaber der Pasdaran den Angehörigen von Hassan Sayyad-Khodai versprochen haben, dass „der Iran“ seinen Tod rächen werde.
Ebrahim Ramazani von Iran Wire schreibt, dass Ajatollah Chamene’i den Chef des Geheimdienstes der Pasdaran Hossein Ta’eb seines Amts enthoben habe. Das soll damit zusammen hängen, dass im Iran eine Reihe von Angriffen auf geheime Einrichtungen und Organisationen des Irans stattgefunden haben, für die wohl Israel verantwortlich gemacht wird.

Quelle:

https://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=248991

Frankreich: Lehrer von Islamist ermordet – Iran als Pate?

Conflans-Sainte-Honorine: Hier wurde der Lehrer Samuel Paty ermordet, weil er eine Mohammad-Karikatur zum Unterrichtsthema gemacht hatte


Vergangenen Freitag, den 16. Oktober 2020, wurde Samuel Paty, ein 47-jähriger Lehrer, in Conflans-Sainte-Honorine von einem Tschetschenen mit einem Schwert enthauptet. Der Täter namens Abdoullakh Abouyezidvitch A. war kein Schüler dieses Lehrers, er ging auch nicht in die Schule, an der der Lehrer unterrichtete und auch in keine benachbarte Schule. Der Täter war 2002 in Moskau geboren worden, war Russe tschetschenischer Abstammung und hatte in Frankreich Flüchtlingsstatus, so wie auch seine Eltern. Nach Angaben der Russischen Botschaft in Paris hatte er seit 2008 keine Verbindungen mehr nach Russland. Den französischen Geheimdiensten war er bis dahin nicht wegen religiösen Extremismus aufgefallen. Er hatte ein Konto bei Twitter, wo er als Begründung für den Mord angab, dass der Lehrer den Propheten Muhammad herabgewürdigt habe. Der Lehrer hatte am 5. Oktober 2020 im Unterricht im Rahmen des Themas Meinungsfreiheit eine Mohammad-Karrikatur gezeigt. Der Mörder hat auch ein Foto des Opfers auf seinem Twitter-Konto veröffentlicht. Nach amtlichen Angaben wurde der Mörder, Abdollakh Abouyezidivitch, von einer Polizeibrigade gestellt. Als er dabei eine Waffe zückte, wurde er mit zehn Schüssen getötet.

Gedenken von Kolleginnen und Kollegen an den ermordeten Lehrer

Der Dunstkreis der Täter
Der Unterricht des engagierten Lehrerers Samuel Paty hatte auch Beschwerden einiger Eltern ausgelöst, die eine schulinterne Untersuchung zur Folge hatten. Brahim Chnina, Vater einer Schülerin hatte sogar den Vorwurf erhoben, dass der Lehrer „kinderpornographische Bilder“ gezeigt habe. Weder der Vater noch die Tochter waren den Vorladungen der Untersuchung gefolgt, um ihre Behauptungen zu substantiieren. Wie sich bei den Untersuchungen durch Staatsanwalt und regionale Sicherheitsbehörden (renseignement territorial) herausstellte, hat der Vater dieser Schülerin am 8. Oktober auf Facebook gegen den Lehrer gehetzt und behauptet, dieser habe die muslimischen Schüler aufgefordert, die Hand zu heben, und sie dann angewiesen, die Klasse zu verlassen. Seine Tochter habe sich geweigert. In Wirklichkeit hatte seine Tochter an diesem Unterricht gar nicht teilgenommen. Am 12. Oktober wurde ein weiteres Video gegen den Lehrer auf YouTube veröffentlicht.
Derzeit sind im Rahmen der Ermittlungen 11 Personen in Gewahrsam, darunter auch der Vater der besagten Schülerin. Die Halbschwester dieses Mannes hatte sich 2014 dem „Islamischen Staat“ in Syrien angeschlossen und wurde von einem Untersuchungsrichter zur Fahndung ausgeschrieben.
Eine weitere Person, die sich in Gewahrsam befindet, ist Abdelhakim Sefrioui, der gemeinsam mit dem Vater der genannten Schülerin in einem Video auftauchte. Abdelhakim Sefrioui soll seit Ende der 1980er Jahre in der Region Paris in islamistischen Kreisen aktiv sein. Es war Sefrioui, der den Vater der 13-jährigen Schülerin von Anfang an unterstützte. Im Video bezeichnete er sich als Mitglied des Zentralkomitees des Rats der Imame Frankreichs (Conseil des imams de France), in dessen Namen er zu sprechen vorgab. In einem Video, dass Abdelhakim Sefrioui verbreitet hat, lässt er die 13-jährige Schülerin erklären, wie sehr sie von den im Unterricht gezeigten Videos schockiert gewesen sei. Dabei hatte sie tatsächlich nicht am Unterricht von Samuel Paty teilgenommen, weil sie in diesem Fach einen anderen Lehrer hatte.

Abdelhakim Sefrioui
Abdelhakim Sefrioui ist 1959 in Fes (Marokko) geboren, hat durch Heirat französische Staatsbürgerschaft erworben, und soll seit 1980, laut anderen Quellen seit 2000, in islamistischen Kreisen in Frankreich aktiv sein. 2004 gründete er das Kollektiv Scheich Yassin, eine Bewegung, die die palästinensische Hamas unterstützt (die iranischen Machthaber unterstützen die Hamas ebenfalls finanziell, militärisch und durch Ausbildung). Die Organisation Rat der Imame Frankreichs umfasst 13 Vertreter von Moscheen im Großraum Paris (Ile de France), ist also nur eine kleine Gruppierung. Der Sekretär dieser Gruppe hat gegenüber Le Monde erklärt, dass Sefrioui kein Recht habe, im Namen der Gruppe aufzutreten.
2006 schreibt Abdelhakim Sefrioui das Vorwort zu einem Buch von Youssef Qaradhawi.

Youssef Qaradhawi, auf einem vermutlich schon älteren Foto

Youssef Qaradhawi
Es soll hier nicht behauptet werden, dass Youssef Qaradhawi hinter dem Mord am Lehrer Samuel Paty steht. Aber man darf annehmen, dass Abdelhakim Sefrioui eine geistige Nähe zu ihm verspürte, sonst hätte er kaum das Vorwort geschrieben. Youssef Qaradhawi wird 1926 in Ägypten geboren, wird mit 2 Jahren Waise, wächst in einer Familie frommer, praktizierender muslimischer Bauern auf, wird dann von seinem väterlichen Onkel erzogen und in eine Koranschule des Dorfes geschickt, wo er mit 10 den Koran auswendig lernt. Er setzt seine Schulbildung in Tanta an einem Institut fort, das der Azhar-Universität in Kairo untersteht. Später studiert er Theologie an der Azhar-Universität, macht eine Lehrerausbildung und erhält 1960 den Master in Koranwissenschaften. 1961 wird er von der Azhar-Universität nach Qatar geschickt, Wo er das Institut für religiöse Studien modernisiert. Er gründet 1973 die Fakultät für Islamische Studien an der Uni von Qatar und wird deren Präsident (Dekan). 1977 gründet er die erste Universität für islamische Wissenschaften und Vorschriften in Qatar, deren Dekan er bis 1990 bliebt. 2004 wird er Verwalter des Zentrums für islamische Studien in Oxford, dessen Finanzierung vom Emirat von Qatar übernommen wird.

Während seines Studiums in Ägypten wurde er als Mitglied der Muslimbrüder wiederholt inhaftiert: 1949, 1954, 1956 und 1962. Ihm wurde die ägyptische Staatsbürgerschaft aberkannt, so dass er jetzt die Staatsangehörigkeit von Qatar besitzt. 2015 wurde er wie Mohamed Morsi und andere Muslimbrüder von einem ägyptischen Militärgericht in Abwesenheit zum Tode verurteilt. 2018 erfolgte ein weiteres Urteil zu lebenslänglicher Haft. Vorwurf: „Aufruf zum Mord“, „Verbreitung falscher Nachrichten“, „Vandalismus an öffentlichem Eigentum“.
In Frankreich, Großbritannien und den USA hat er ein Einreiseverbot.
Er verurteilt die Trennung von Staat und Religion, befürwortet unter bestimmten Bedingungen die Todesstrafe für Gläubige, die vom Islam abfallen, und ist mit Banken liiiert, die der Unterstützung des Terrorismus im Nahen Osten beschuldigt werden. So ist er Vorsitzender des Rats zur Überwachung der Einhaltung der Scharia bei der Islamischen Bank von Qatar und war Berater in Scharia-Fragen bei der Banque Al-Taqwa, die bis 2010 auf einer Liste der USA und der UNO stand, weil sie Al-Qaida finanziell unterstützte. Er unterstützte 2004 die Hamas und rechtfertigte Selbstmordattentate in Israel: „Die Operationen der Märtyrer sind die Waffe, die Gott den Armen gegeben hat, um gegen die Starken zu kämpfen. Das ist der göttliche Ausgleich.“
Im Jahr 2013 hat Youssef al-Qaradhawi die Sunniten aufgefordert, sie den syrischen Rebellen anzuschließen, während er die Hisbollah (Anmerkung: ebenfalls vom Iran finanziert!) als „Partei des Satans“ bezeichnete.

Das Schwert: Folklore oder Tatwaffe? Hier „Kämpfer des Islams“ – schiitische Islamisten

Ajatollah Chamenei – das schiitische Spiegelbild
Wir haben versucht, in den vorigen Absätzen das geistige Umfeld einzufangen, in denen dieser Mord verübt worden sein mochte. Von einer iranischen Urheberschaft ist also nicht unbedingt auszugehen, obwohl natürlich auch der Religiöse Führer des Irans die Veröffentlichung der jüngsten Mohammad-Karikatur in Frankreich verurteilt hat. Was er vom Gebrauch von Schwertern hält, hat er vor sechs Jahren einmal sehr deutlich gemacht:

Wir haben keinen säkulären Imam Hossein
Auf einer Versammlung von Mitgliedern des Zentralen Stabs des Komitees der Kämpfer des Islams (Setade Markaziye Hey’ate Razmandegane Eslam) erinnerte er daran: „Dieses Komitee kann nicht säkulär sein. Ein säkuläres Imam-Hossein-Komitee gibt es nicht. Wer immer Interesse an Imam Hossein hat, der interessiert sich auch für den politischen Islam. Der Islam ist kämpferisch (er verwendet das schillernde Wort mojahed – jemand, der für Gott kämpft). Der Islam bekämpft (er verwendet das vieldeutige Wort moqatele – jemand der kämpft oder tötet). Islam bedeutet, sein Blut herzugeben, sein Leben herzugeben. Das ist die Bedeutung, wenn jemand von Imam Hossein überzeugt ist. Wenn jemand glaubt, bei einer islamischen Trauerveranstaltung oder bei den schiitischen Passionsumzügen Acht geben zu müssen, dass er nicht auf den politischen Islam zu sprechen kommt, so irrt der. Solche Komitees (die die Passionsumzüge organisieren) sind nicht dazu da, nichts mit der Politik zu tun haben zu wollen.“

https://www.lemonde.fr/societe/article/2020/10/17/attentat-de-conflans-un-hommage-national-sera-rendu-a-l-enseignant-assassine-vendredi-annonce-l-elysee_6056408_3224.html
Par Cécile Chambraud, Elise Vincent et Nicolas Chapuis Publié le 17 octobre 2020 à 11h43, mis à jour hier à 11h29

https://fr.wikipedia.org/wiki/Abdelhakim_Sefrioui

https://fr.wikipedia.org/wiki/Youssef_al-Qarad%C3%A2w%C3%AE

vom 19.10.2020

https://www.dw.com/fa-ir/رهبر-جمهوری-اسلامی-امام-حسین-سکولار-نداریم/a-18030918

vom 30.10.2014

Iran: Die Endlösung des Ajatollahs

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Naser E°temadi berichtet für Radio France International von einem Poster, das zum „Palästina-Tag“ auf der Webseite des Religiösen Führers des Irans, Ajatollah Chamene‘i veröffentlicht wurde. Das Poster existiert in englischer, persischer und arabischer Version. In der englischen Version steht: Palestine will be free – The final solution: Resistance until referendum. Er weist darauf hin, dass „final solution“ dem deutschen Wort „Endlösung“ entspricht, ein Ausdruck, der in Nazi- Deutschland für die Ermordung von Millionen von Juden verwendet wurde. Naser E°temadi schreibt zugleich, dass der Ausdruck hier anders verwendet wird und „Widerstand bis zum Referendum“ bedeuten soll.

Aber er schreibt zu Recht, dass dieser „Widerstand“ nicht so unschuldig ist, wie das Wort andeuten könnte, wenn man sich das Poster genauer anschaut. Es handelt sich um ein militärisches Vorgehen, getragen von den iranischen Revolutionswächtern (Pasdaran), von den Sepah-e Qods, der Spezialauslandseinheit der Pasdaran, von der libanesischen Hisbullah und anderen paramilitärischen Gruppen, die unter dem Schutz Teherans stehen. Man sieht Militär-Jeeps und Militär-Laster und bewaffnete Männer auf der Straße und Autodächern. Sicherlich die geeignete Atmosphäre für ein „freies Referendum“….

Es ist auch das Foto des kürzlich von den USA umgebrachten Pasdar-Generals Soleimani auf diesem Poster zum Palästina-Tag zu sehen. An diesem Poster hat u.a. auch der US-Außenminister Pompeo Kritik geübt. Das führte zu einer Gegenreaktion auf iranischer Seite, die ebenfalls auf der Webseite von Ajatollah Chamene‘i veröffentlicht wurde.

Dort heißt es, dass die iranische Lösung für den Palästina-Konflikt so aussieht: „Eine demokratische Lösung, die sich auf den Willen und die Meinung des wahren Volkes von Palästina stützt. Der Führer der Revolution (Ajatollah Chamene‘i) sagt zu diesem Vorschlag: ‚Der logische Lösungsweg ist eine Lösung, die alle Menschen der Welt, die ein waches Gewissen haben, und alle, die von den heutigen Werten der Welt überzeugt sind, unbedingt akzeptieren müssen… Der Lösungsweg ist eine Befragung der Bevölkerung von Palästina selbst, was ihre Ansicht ist; dazu gehören alle, die aus Palästina geflohen sind, d.h. diejenigen, die bereit sind, in ihre palästinensische Heimat und ihre Häuser zurück zu kehren. Das ist eine ganz logische Sache. Diejenigen, die im Libanon, in Jordanien, in Kuweit, in Ägypten und in anderen arabischen Ländern umherirren, sollen in ihr Land und in ihr Haus in Palästina zurückkehren. Dazu gehören diejenigen, die vor dem Jahr 1948, dem Jahr der Gründung des falschen Staats Israel, in Palästina lebten – egal ob Muslime, Christen oder Juden. Sie alle sollen befragt werden. Sie sollen in einer allgemeinen Befragung bestimmen, was für ein System über das Land Palästina herrschen soll. Das ist Demokratie. Wenn die Demokratie für die ganze Welt gut ist, wie kann sie für das Volk von Palästina nicht gut sein?“ (vom 16.1.1381 Frühjahr 2002)

„Das bedeutet das Vernichtet-Werden und das Verschwinden des ungültigen und falschen zionistischen Systems, das heute an der Macht ist.“ (24.3.1397

Mitte 2018) Mit anderen Worten: Der Religiöse Führer versteht unter Demokratie, dass diejenigen, die aus Palästina in die arabischen Staaten geflohen sind (aber nicht diejenigen, die nach Frankreich oder in andere europäische Staaten oder die USA geflohen sind), und diejenigen, die vor 1948 in Palästina lebten (und wer lebt von denen noch?), befragt werden sollen, aber nicht alle diejenigen, die heute dort leben. Das was nach scheinbarer religiöser Toleranz aussieht, nämlich dass Juden, Christen und Muslime abstimmen sollen, verdeckt den entscheidenden Punkt – dass nämlich der Hauptteil der Menschen, die Millionen Juden, die heute in Israel leben und Einwanderer oder Kinder und Enkel von Einwanderern seit 1948 sind, vom Referendum ausgeschlossen bleiben sollen. Die Rhetorik des Ajatollahs umschifft auch die Frage, was denn mit diesen Millionen von Juden passieren soll, wenn ein so beschränktes Referendum abgehalten wird und die jetzige Mehrheit der Bevölkerung von Israel den neuen Herren nicht genehm ist. Eine „Lösung“, die die Mehrheit ausschließt, hat so wenig Zukunft wie der heutige Zustand, der die Minderheit ausschließt. Und genauso, wie der Begriff „das wahre Volk von Palästina“ verschleiern soll, dass damit die Mehrheit der jetzigen Bevölkerung ausgeschlossen wird, wird auch der Begriff Palästina selbst ganz anders verwendet. Der umfasst nämlich nicht das, was heute als Palästinensischer Staat bezeichnet wird, sondern offensichtlich auch Israel. Aber welches Gebiet genau gemeint ist, sagt auch der Ajatollah nicht. Wie sieht es denn mit den annektierten Golanhöhen aus, wo liegen denn die Grenzen von Palästina des Ajatollahs. In Teheran? In Qom?

Der iranische Außenminister Javad Zarif ist ebenfalls sehr geschickt in der Verwirrung der Begriffe: „Disgusting that those whose civilization found a „Final solution“ in gas chambers attack those who seek a real solution at the ballot box, through a REFERENDUM. Why are US and West so afraid of democracy? Palestinians should not have to pay for your crimes, or for your guilt.“ Twitter von Javad Zarif, Iranischer Außenminister

Wenn der US-Außenminister oder der katalanische EU-Politiker Josep Borrell die Verwendung des Begriffs „Endlösung“ durch den Ajatollah Chamene‘i kritisieren, kann Zarif ihnen nicht die Gaskammern anlasten, die die Deutschen zur Ermordung der Juden einsetzten. Franco war zwar ein Faschist und unterstützte die antisemitische Propaganda, aber es gab keine Gaskammern in Spanien, und die USA hat gegen Hitler gekämpft. Aber wo in der Politik interessieren schon die Fakten?

http://farsi.khamenei.ir/others-note?id=45677

http://farsi.khamenei.ir/photo-album?id=45653

https://news.gooya.com/2020/05/post-38766.php Wednesday, May 20, 2020

انتشار پوستری در سایت خامنه ای با سیاه ترین اصطلاح رژیم نازی خامنه ای با سیاه ترین اصطلاح رژیم نازی ای با سیاه ترین اصطلاح رژیم نازی ترین اصطلاح رژیم نازی اصطلاح رژیم نازی رژیم نازی نازی

https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-eu-condemns-iranian-pledge-to-support-any-entitythat- fights-israel-1.88637

Irans „Kämpfer ohne Grenzen“

Das Wappen der Pasdaran (Revolutionswächter)


Manchmal dauert es länger, bis die Wahrheit an den Tag kommt. Jetzt hat die Nachrichtenagentur Fars, die das Sprachrohr der iranischen Revolutionswächter (Pasdaran) ist, zwei Artikel unter folgender Überschrift veröffentlicht:

General Ahmad Wahidi, der erste Befehlshaber der Qods-Streitkräfte

رزمندگان بدون مرز را بهتر بشناسید
Lernen Sie die Kämpfer ohne Grenzen näher kennen.

Kämpfer ohne Grenzen: Die Qods-Streitkräfte sind weltweit präsent im „Kampf für die Entrechteten“

Kämpfer ohne Grenzen
Diesen Begriff hat Ajatollah Chamene’i auf seiner Freitagsansprache nach der Ermordung von General Qasem Soleymani geprägt, dem langjährigen Kommandanten der Qods-Streitkräfte der Pasdaran. Ein griffiger Ausdruck: Da gibt es die „Reporter ohne Grenzen“, die „Ärzte ohne Grenzen“, die unter Einsatz ihres Lebens in gefährlichen Situationen aktiv werden, und jetzt definiert der oberste iranische Geistliche schlichtweg die Täter, den Führer des Auslandsterrors, ebenfalls als „ohne Grenzen“, hier eben „Kämpfer ohne Grenzen.“

Wie Morad Weissi, ein iranischer Journalist, der den Artikel analysiert hat, schreibt, wird hierbei erstmals offiziell von einer Agentur der Pasdaran bekannt gegeben, was die iranischen wie auch die syrischen Machthaber bislang bestritten haben.

Iran unterstützt die syrische Regierung: Im Zentrum der Qods-Befehlshaber General Soleimani

Irans Beitrag zur Repression in Syrien
Als es während des arabischen Frühlings auch in Syrien zu Protesten gegen die Regierung kam, war es die Qods-Streitkraft der iranischen Pasdaran, die ebenso wie die iranische Polizei den syrischen Sicherheitskräften zu Hilfe kamen, um die Straßenproteste zu unterdrücken. Damals, im Jahr 2011, versorgte der Iran die syrischen Sicherheitskräfte mit Waffen zur Bekämpfung von Unruhen, syrische Geheimdienstoffiziere wurden von den Qods-Kräften in den Iran geschickt, wo sie eine Ausbildung in Geheimdienstarbeit (Informationsbeschaffung) und „Krisenbekämpfung“ erhielten. Die Brutalisierung der Bekämpfung der Proteste Dank dieser Schulungen und Waffenhilfe trug ihren Teil dazu bei, dass die Unruhen in Syrien in einen Bürgerkrieg mündeten. Und seitdem sind die iranischen Qods-Streitkräfte und andere bewaffneten Institutionen mit dabei.

Raketen der iranischen Pasdaran für Hamas im Ghaza-Streifen

Schmuggel von Raketen in den Ghaza-Streifen
Ebenfalls im zweiten Artikel wird ein anderes Detail zugegeben, dass bislang immer bestritten hat. Dass nämlich die iranischen Pasdaran die palästinensische Hamas im Ghaza-Streifen mit Raketenteilen versorgt haben, die diese dann zusammensetzte und gegen Israel im Krieg vom Dezember 2008 einsetzte. Der Stratege im Hintergrund war damals General Qasem Soleymani, der vom Libanon aus die Fäden zog.

https://www.radiofarda.com/a/report-shows-Iran-police-was-involved-in-Syrian-protests-suppression-in-2011/30398942.html
vom 7. Bahman 1398 (27. Januar 2020)
افشای مشارکت پلیس ایران در سرکوب‌ اعتراض‌های سوریه

Bericht von Morad Weissi

https://basijnews.ir/fa/news/9210837/رزمندگان-بدون‌مرز-را-بهتر-بشناسید
vom 5. Bahman 1398 (25. Januar 2020)

https://www.farsnews.ir/news/13981105000470/رزمندگان-بدون‌-مرز-را-بهتر-بشناسید-نیروی-قدس-سپاه-چگونه-شکل-گرفت
vom 5. Bahman 1398 (25. Januar 2020)

https://www.farsnews.ir/news/13981106000522/رزمندگان-بدون-مرز-در-میدان-رزم-نیروی-قدس-در-کدام-جنگ‌ها-حضور-یافت
vom 6. Bahman 1398 (26. Januar 2020)

Iran: Neuer Vize für den Auslandsterror

General Seyyed Mohammad Hedschasi (Hejazi), stellvertretender Kommandant der Quds-Streitkräfte der Pasdaran

Die Qods-Streitkräfte der Pasdaran (Revolutionswächter) sind eine Spezialeinheit der Revolutionswächter für Kriegsführung im Ausland (Irak, Syrien, Libanon u.a.) und für die Ermordung politischer Gegner im Ausland. Kurz nach dem Tod von General Soleimani im Irak hatte Ajatollah Chamene’i General Esma’il Ghaani zum neuen Chef der Qods-Streitskräfte ernannt. Jetzt, am 20. Januar 2020, folgte ihm Brigadegeneral Seyyed Mohammad Hosseinsade Hedschasi (Mohammad Hossein-Zadeh Hejazi) als neuer Stellvertreter der Qods-Streitkräfte. Er ist also jetzt die Nummer 2 dieser Einheit.

Wer ist Mohammad Hossein-Zadeh Hejazi?
Geboren wurde er 1956 in Isfahan. Im Mai 1979, also bald nach der Revolution, wurde er Mitglied der neu gegründeten Revolutionswächter. Während des iranisch-irakischen Krieges war er für die Versendung von „Volkskräften“ an die Südfront verantwortlich. Sprich, er war auch daran beteiligt, Kinder und Jugendliche an die Front zu schicken. Von 1997-2007 (1376-1386 iran. Kalender) war er Oberbefehlshaber der Bassidschi-Milizen.

Berater des Religiösen Führers?
Die englische Wikipedia gibt unter Berufung auf das American Jewish Committee (Barsky, Yehudit, May 2003, Hizballah) an, dass Mohammad Hejazi als Sicherheits- und Geheimdienstberater von Ajatollah Chamene’i auch an einem Treffen zur Planung des AMIA-Bombenanschlags in Buenos Aires (erfolgte 1994) beteiligt gewesen sei. In der noch zugänglichen Datei ist er unter dem Namen Hijazi aufgeführt. Ob es sich um Fakten handelt, ist schwer überprüfbar, da Geheimdienste egal welcher Zugehörigkeit nicht dafür bezahlt werden, die Wahrheit zu sagen.

Erfahrung im Libanon?
2019 gab Jonathan Conricus laut Meldung von news.gooya (ihrerseits auf Radio Farda verweisend) bekannt, dass Mohammad Hejazi das Kommando über die Qods-Streitkräfte im Libanon ausübt und auch für das Programm zur Herstellung von Raketen im Libanon verantwortlich ist. Jonathan Conricus ist laut der englischen Wikipedia der Leiter der Abteilung für Auslandsmedien des Pressebüros der „Israelischen Verteidigungskräfte“. Das bedeutet, dass es sich im Grunde um eine militärische Quelle für diese Angabe handelt, was die Glaubwürdigkeit nicht erhöht.

Erfahrung mit der Unterdrückung der Kurden
Die persische Wikipedia weist auch ohne Quellenangabe darauf hin, dass er für die Unterdrückung der Kurdenproteste in den kurdischen Provinzen und im kurdischen Teil der Provinz West-Aserbaidschan verantwortlich war.

Seite an Seite mit den Wahlfälschern von 2009
Im Jahr 2009, als Ahmadineschad dank einer massiven Wahlfälschung auf Anweisung des Religiösen Führers Chamene’i ein zweites Mal zum Präsidenten „gewählt“ wurde, spielte Mohammad Hejazi eine wichtige Rolle als Befehlshaber des Thar-ollah Stützpunkts der Pasdaran in der Hauptstadt Teheran. Er gab laut mündlichen Quellen damals den Befehl, dass die Bassidschi-Motorradfahrer und die Jeeps der Pasdaran straflos die Demonstrierenden überfahren dürfen. Dieser Befehl wurde bekannt, als es später vereinzelt zu Gerichtsverhandlungen kam, auch wenn dabei der Autor nicht genannt wurde.

https://en.wikipedia.org/wiki/Mohammad_Hejazi
https://fa.wikipedia.org/wiki/سیدمحمدحجازی
https://en.wikipedia.org/wiki/IDF_Spokesperson%27s_Unit
https://news.gooya.com/2020/01/post-34417.php
vom 20. Januar 2020
جانشین جدید فرمانده نیروی قدس سپاه پاسداران، سید محمد حجازی کیست

Iran: Im Sicherheitsapparat kriselt es


Turadsch Esma’ili

Anfang Januar 2019 ist Turadsch Esma’ili, ein hochrangiger Berater von Ali Schamchani, dem Sekretär des Hohen Rates für Nationale Sicherheit im Iran, verschwunden und eine Woche später, am 13. Januar 2019, in einem Hotel in Istanbul aufgetaucht. Vermutlich dank seiner guten Verbindungen zum iranischen Sicherheitsapparat erfuhr er noch rechtzeitig von einem geplanten gemeinsamen Angriff iranischer „Sicherheitsbeamter“ und Beamter des türkischen Geheimdienstes MIT auf das Hotel, so dass ihre Razzia erfolglos blieb. Turadsch Esma’ili hatte wohl im Vorfeld abgeprüft, welches europäische Land ihm Unterstützung gewähren würde, und scheint sich im Schutz eines europäischen Konsulats in Istanbul zu befinden, wie die iranische Exilzeitung Keyhan in London berichtet. Um sich solche Unterstützung zu sichern, soll Turadsch Esma’ili einige wichtige Dokumente mitgebracht haben. Sie betreffen sowohl Programme für Internet-Attacken als auch Informationen über das iranische Programm zur Herstellung von Langstreckenraketen.
Die Überprüfung des Inhalts dieser Mitbringsel ist nur für entsprechende Staatsorgane möglich, insofern ist der Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen mit einem Fragezeichen zu versehen.

Verhaftungen im Iran
Schon vor der Flucht von Turadsch Esma’ili waren im Iran hochrangige Mitarbeiter des Sicherheitsapparats verhaftet worden. Einer von ihnen, Ali-Resa Sarafiyan (Zarafiyan), Direktor des Informations- und Kontaktzentrums des Sekretariats des Hohen Rats für Nationale Sicherheit im Irna, war ein Mitarbeiter von Turadsch Esma’ili. Er wurde Anfang 2019 unter dem Vorwurf der Spionage für Israel verhaftet worden. Laut Informationen von ihm nahestehenden Personen ist er massiven Folterungen ausgesetzt. Isa Golwerdi, ein anderer ehemaliger hochrangiger Beamter des Hohen Rats für Nationale Sicherheit, der nach der Revolution von 1979 auch bei der Besetzung der US-Botschaft in Teheran beteiligt gewesen war, wird seit Anfang 2019 in einem Gefängnis der Revolutionswächter in Haft gehalten. Auch dies unter dem Vorwurf der Spionage für Israel

Iranisches Atomprogramm in Israel veröffentlicht
Hintergrund der Verhaftungen ist die Tatsache, dass 2017 in einem Vorort von Teheran eine große Zahl von geheimen Dokumenten über das iranische Atomprogramm verschwunden und später in Tel Aviv wieder aufgetaucht sind. Benjamin Netanyahu hatte damals mehrere Zigtausend Dokumente und CDs der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein israelisches Team hatte sie aus ihrem Lagerort bei Teheran geraubt und nach Israel gebracht. Es ist schwer vorstellbar, dass dies ohne Unterstützung aus dem iranischen Sicherheitsapparat möglich gewesen wäre.

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vom 14. Bahman 1397 (3. Februar 2019)
ba farare turaj esma°ili, rizesh dar sofufe amniyati niz bish az pish ashkar shod

Iran: Langstreckenraketen für Muskelprotze


Die iranische Nachrichtenagentur Fars, die den Revolutionswächtern (Pasdaran) nahesteht, hat die Fertigstellung von steuerbaren Langstreckenraketen mit Gefechtsköpfen unter dem Namen „Chorramschahr 2“ bekannt gegeben.
In einer Twitter-Meldung von Fars ist ein entsprechendes Propagandaplakat abgebildet, auf dem man die Reichweite der Rakete sehen kann:
Bezeichnet sind Israel, Saudi-Arabien und Indien, aber genauso auf der Zielscheibe im eingezeichneten Kreis stehen: die Türkei, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Ukraine, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Afghanistan, Pakistan und die Volksrepublik China.
Viel Feind, viel Ehr, mag da jemand gedacht haben. Aber ob es intelligent ist, sich zu Zeiten, wo wieder Embargos eingeführt werden, noch weitere Feinde zu machen, steht auf einem anderen Blatt. Das Plakat wird jedenfalls im Iran von Anhängern des Regimes munter verbreitet, in Universitäten ebenso wie in Moscheen.

https://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=175598
vom 14. Bahman 1397 (3. Februar 2019)
jadidtarin mushake balistike jomhuriye eslami runama’i shod

Iran: Vom Ende der „strategischen Tiefe“

Die iranische Geistlichkeit und die Revolutionswächter (Pasdaran) rechtfertigten ihre militärische Anwesenheit in Syrien, Irak, Jemen und Libanon stets mit dem Begriff der strategischen Tiefe“. Sprich: Solange man in Syrien oder dem Irak kämpft, hält man sich den Feind (USA, Israel) im Iran vom Leibe.

Diese Denkweise war so stark, dass der iranische Außenminister Zarif nichts zu vermelden hatte, wenn es darum ging, wer iranischer Botschafter in Damaskus, Baghdad oder Beirut werden sollte. Das entschieden die Pasdaran. Als der Posten des iranischen Botschafters im Irak neu besetzt werden sollte, war es Qassem Soleymani, der Befehlshaber der Qods-Streitkräfte des Iran, der seinen Stellvertreter Iradsch Masdschedi auf diesem Posten durchsetzte. Seit dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein wurde der Posten des iranischen Botschafters im Irak stets von einem Angehörigen der Pasdaran besetzt. Viele führende schiitische Politiker im Irak waren vom Iran unterstützt worden und haben dort zeitweise gelebt oder haben noch heute ihre Familie in Teheran. So der Pasdar Hadi al-Ameri, der mit dem Geld und der Unterstützung von Qassem Soleymani ins irakische Parlament gewählt wurde. al-Ameri ist im Iran groß geworden, spricht besser Persisch als Arabisch, seine Frau und seine Kinder leben in Teheran. Jetzt, im irakischen Parlament, vermeidet er es, vom Iran zu reden. Moqtada Sadr, ein Zögling der iranischen Geistlichkeit, der eine theologische Ausbildung in Qom genossen hat und mit seinen fanatischen Reden wie ein kleiner Hitler wirkte, wurde dank wirtschaftlicher und militärischer Hilfe des Irans im Irak eine einflussreiche Person. Heute versucht er, sich damit zu profilieren, seinen Abstand zum Iran zur Schau zu stellen. Wenn das heute die Voraussetzung ist, um im Irak als Schiit überhaupt politische Chancen zu haben, kann von strategischer Tiefe nicht mehr die Rede sein.

In Syrien sieht es nicht besser aus. Dort haben wohl über 100 hochrangige Pasdaran und Tausende von einfachen Kämpfern, die der Iran entsandte, ihr Leben gelassen, um das Regime von Baschar al-Assad am Leben zu erhalten. Aber Russland, der engste Verbündete in diesem Kampf, hat darauf geachtet, die syrischen Golan-Höhen, die für Israel militärisch bedeutend sind, selbst unter ihre Aufsicht zu nehmen und nicht den Pasdaran zu überlassen. So wie es aussieht, werden die iranischen Pasdaran Syrien in der nächsten Zeit verlassen müssen. Darin scheinen sich alle anderen Parteien im syrischen Krieg einig. Eine weitere Bastion der „strategischen Tiefe“ geht damit verloren.

Eine weitere Front hatte das Regime der Islamischen Republik Iran in Jemen aufgebaut, als es die aufständischen Huthis militärisch unterstützte. Als es den Huthis gelang, die Hauptstadt zu stürmen und Präsident Saleh umzubringen, war für Saudiarabien das Fass voll und es begann systematisch, die Huthi-Stellungen und viele zivile Ziele – Busse wie Krankenhäuser – zu bombardieren. Ajatollah Chamene’i nutzte den Krieg, um im Iran gegen die Araber zu hetzen, und statt strategische Tiefe zu gewinnen, hat er damit die Feindschaft gegen die arabische Minderheit im Iran aufgeheizt und einen Beitrag dazu geleistet, den Iran zu spalten.

Die vierte Stellung in der strategischen Tiefe, der Libanon und die dortige Hisbollah, ist ein separates Thema, wie Ali Sadrzade, der Autor des hier zusammengefassten Artikels, meint. Denn dabei geht es automatisch auch um Israel, und das ist eine längere Geschichte.

https://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=164228
vom 12. Schahriwar 1397 (3. September 2018)
payane °omqe estratezhik / sepahe qods be payanash nazdik mishawad
von Ali Sadrzade (Radio Farda)

Iran: Präsident der Sportringer kritisiert politische und militärische Führung


Rasul Chadem, der Präsident der Föderation der Sportringer des Irans

Rasul Chadem, der Präsident der Föderation der Sportringer des Irans, ist zurückgetreten und hat in einem offenen Brief die politische und militärische Führung des Landes kritisiert.
Hintergrund ist die Tatsache, dass die iranischen Ringkämpfer, die auf den olympischen Spielen oft Goldmedaillen holen, dieses Jahr auf israelische Partner getroffen wären. Für die Spieler kein Problem. Aber für diejenigen, die ständig „Tod für Israel“ gröhlen und daraus einen religiösen Glaubenssatz gemacht haben, war das nicht akzeptabel. Sie haben die iranischen Sportler gezwungen, auf die Teilnahme zu verzichten oder sich krank zu melden, was zur Folge hat, dass sie als Verlierer angesehen werden und unter Umständen von den Spielen ausgeschlossen werden.
Rasul Chadem kritisierte, dass die Verantwortlichen dieser Politik sich hinter dem Rücken der Sportler verstecken statt das Problem direkt im Olympischen Komitee anzugehen.
Aus Solidarität mit ihm hatten zahlreiche andere Funktionäre der Föderation der Sportringer des Irans ebenfalls den Rücktritt erklärt. Er bat sie aber, ihre Arbeit weiter auszuüben, der Ringsport habe ohnehin zu wenig Unterstützung in den oberen Etagen.

http://news.gooya.com/2018/03/post-12563.php
vom 3. März 2018
bayaniye-ye rasul xadem pas az ettefaqate axir