Erdbeben im Iran: Geologie life


Wenn die Opfer nicht wären, wären Erdbeben doch etwas ganz Beeindruckendes.


Wo sieht man deutlicher die Kräfte, die in der Erde arbeiten und so zum Vorschein kommen?


In Mel-e Kabud (Region Sarpol-e Sahab) sieht man die Verwerfungen und Bruchlinien über Hunderte von Metern,


der Versatz zwischen den ehemals auf gleichem Niveau liegenden Ebenen beträgt stellenweise mehrere Meter.


http://www.tabnak.ir/fa/news/748564/%D8%B1%D8%A7%D9%86%D8%B4-%D8%B2%D9%85%DB%8C%D9%86-%D8%AF%D8%B1-%D8%B1%D9%88%D8%B3%D8%AA%D8%A7%DB%8C-%D9%85%D9%84%D9%87-%DA%A9%D8%A8%D9%88%D8%AF-%D8%B3%D8%B1%D9%BE%D9%84-%D8%B0%D9%87%D8%A7%D8%A8
vom 19. November 2017
raneshe zamin dar rustaye mele kabud-e sarpol-e zahab

Iran: Die Feinde der Erdbebenopfer

Im Westen des Irans, in kurdischen Städten wie Kermanschah, Sarpol-e Sahab und Qasr-e Schirin sowie den umliegenden Dörfern war es vergangene Woche zu einem schweren Erdbeben gekommen.

Wohnung der Nächstenliebe
Ahmadineschad hatte in seinen zwei Amtszeiten als Staatspräsident eine Wohnungsbaugesellschaft unter dem Namen Maskan-e Mehr (Wohnung der Nächstenliebe) ins Leben gerufen. In allen Städten gründeten seine Leute Filialen von Maskan-e Mehr. Die Gelder der Zentralbank, der Nationalbank und anderer Banken, in denen Ahmadineschads Leute saßen, flossen reichlich und die Wohnhäuser schossen wie Pilze aus dem Boden. Sie wurden freilich nicht verschenkt, sondern gegen Kredit verkauft. In der Erdbebenregion sind diese Neubauten samt und sonders in Staub und Asche versunken. Die Schulden aber nicht. Neben den Toten und Verletzten haben die Überlebenden jetzt also auch noch mit den Banken zu kämpfen, die für Wohnungen, die nicht mehr existieren, weiterhin Zinsen und Kreditrückzahlung verlangen…

Auf der Suche nach Sündenböcken
Für die jetzige Regierung war das eine gute Gelegenheit, Ahmadineschad und seine Kumpanen ins Rampenlicht zu rücken. Drei enge Mitarbeiter von Ahmadineschad, Hamid Baqa’i, Habibollah Dschos‘-e Chorassani, Ali-Akbar Dschawanfekr, wurden von der Justiz vorgeladen. Daraufhin hielt Ahmadineschad eine Rede, in der er mit Vorwürfen gegen die Brüder Laridschani – einer von diesen ist der Chef der iranischen Justiz – nicht sparte. Sie seien die größten Diebe, und er habe Beweise in der Hand. Anderen hätten derartige Attacken die Todesstrafe eingebracht, aber Ahmadineschad hat noch immer genügend Gönner im Hintergrund. Die drei von der Justiz Gesuchten hatten keine große Lust, sich der Justiz zu stellen, und suchten in einem Heiligtum im Süden von Teheran, dem Aramgahe Schah Abdolasim in Schahre Rey Zuflucht, ähnlich dem Kirchenasyl, das uns hierzulande vertraut ist. Sie riefen die göttliche Gerechtigkeit gegen solch unbillige Verfolgung an.

Islamisches Gegenstück zum Kirchenasyl
Aber so wie im katholischsten aller Bundesländer, in Bayern, die Heiligkeit des Kirchenraumes am wenigsten geachtet wird, wie ein Polizeieinsatz gegen Flüchtlinge in Augsburg beweist, so sind auch im Iran diejenigen, die am meisten die Religion im Munde führen, dieselben, die deren Traditionen am wenigsten achten. Die Gebrüder Laridschani – der eine Parlamentspräsident, der andere Oberhaupt der Justiz – haben sich nebenbei auch eine Privatarmee von Schlägern aufgebaut, die als sogenannte „spontane Elemente“ immer dann in Erscheinung treten, wenn handfestes Zupacken gefragt ist, aber man den Schein wahren will. Also rotteten sich 50-60 Vertreter dieser Zunft vor dem Heiligtum des Schah Abdolasim in Schahre Rey zusammen, drangen ein und holten die drei Beschuldigten gewaltsam ins Freie. Es wird sich zeigen, wie die Justiz weiter mit ihnen verfährt.

Hilfe für die Erdbebenopfer?

Parallel dazu ist der Staat auch in Sachen Erdbebenhilfe aktiv. Aus dem Erdbeben in Bam, als auch aus dem Ausland tatkräftige Hilfe kam, hat der Staat gelernt. Nämlich, dass es unangenehm ist, ausländische Beobachter und Zeugen zu haben, die ihm auf die Finger schauen, wenn es darum geht, die Hilfe in fremde Taschen zu stecken. Also hieß es gleich, man brauche die Hilfe nicht, das schaffe der iranische Staat auch allein. Gegenüber der eigenen Bevölkerung, die sich schon bei früheren Erdbeben solidarisch zeigte, hilft das Vorgehen freilich nicht.

Die Zufahrtswege sperren
Auch diesmal hatten die Iraner selbst schnell Hilfslieferungen organisiert und fuhren damit nach Kermanschah, Qasr-e Schirin oder Sarpol-e Sahab. Doch der Staat hatte vorgesorgt: An den Autobahnen, die in die Städte führen, waren die Staatsorgane postiert. Sie fingen die Lieferungen ab, nahmen sie mit der Behauptung ab, der Staat werde sie selbst direkt den Bedürftigen zukommen lassen, und unterbanden so wirksam den Kontakt zwischen Helfern und Opfern, zwischen Zeugen der staatlichen Behinderung und Schikane und Zeugen der Korruption. Stattdessen inszenierte der Staat eigene Hilfsaktionen, verteilte die beschlagnahmte Ware auf kleine Lieferwagen und ließ in jedem Lieferwagen einen Geistlichen oder einen Schüler einer der theologischen Lehranstalten Platz nehmen, um das Image dieses Gewerbes aufzupolieren. Das Vorgehen der Behörden sprach sich rum, und so gingen die Leute, dazu über, die Hilfssammlungen selbst zu organisieren. In Tabris kam so eine Karawane von rund 20 Lastwagen mit Hilfsgütern zustande. Den Pasdaran blieb dies nicht verborgen. Sie beschlagnahmten die Hilfsgüter, um sie selbst zu verteilen – angeblich, und verprügelten die Fahrer. So bleibt der Bevölkerung nur noch ein Weg, nämlich die oft gefährlichen Landstraßen zu nutzen, um den Dörfern die Hilfe zukommen zu lassen. Vergessen wir nicht – es handelt sich um eine gebirgige Region, und die Straße sind hier nicht so dicht gesät und so gut gewartet wie in der Schweiz.
Aber auf diesem Weg fließt die Hilfe weiter, am Staat vorbei.

https://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=141702
vom 26. Aban 1396 (17. November 2017)
nazdikane ahmadinezhad xahane dexalat xamene’i dar residegi be ettehamate xod shodand

Bilder aus der Erdbebenregion: Kermanschah und Sarpol-e Zahab, Iran


Die Menschen wollen ihre Angehörigen aus den Trümmern bergen, aber ein Soldat versucht sie davon abzuhalten weil es noch immer gefährlich ist.


Das Studentenwohnheim der Universität Kermanschah ist zerstört und die StudentInnen wurden hierher evakuiert.


In Sarpol-e Zahab, einer Stadt an der Grenze zum Irak, schauen Menschen auf ihre zerstörten Wohnungen.


Die Frau ist zusammengebrochen und wird von ihrem Mann getröstet.


Ihre Wohnungen sind zerstört und die Menschen müssen bei winterlichen Temperaturen im Freien übernachten.

Die folgenden Bilder stammen aus dem zerstörten Sarpol-e Zahab, zwei Tage nach dem Erdbeben:

Iran: Erdbeben in Sistan / Belutschistan

Das heutige Erdbeben im Iran, in der Grenzregion zu Pakistan, hatte die Stärke 7,8 auf der Richterskala. Erdbeben diese Stärke sind sehr selten und es muss mit einer hohen Zahl von Opfern gerechnet werden.

Das Beben ereignete sich um 15:14 Uhr Ortszeit. Das Epizentrum des Erdbebens lag zwischen den Städten Zahedan, Khash und Saravan im Südostiran (Belutschistan). Besonders betroffen war die Großstadt Khash mit etwa 300.000 Einwohnern. Die Menschen rannten in Panik auf die Straße.

In aller Regel sind die Häuser in der Armutsregion Belutschistan nicht erdbebensicher gebaut. Vermutlich sind viele kleine Städte und Dörfer in der Nähe des Epizentrums zerstört, es wird allerdings eine Weile dauern, bis die Informationen darüber eintreffen. Das iranische Fernsehen gab bekannt, dass die Telefonverbindungen in die Region unterbrochen sind.

Das Beben war in der gesamten Golfregion zu spüren. In den hunderte Kilometer entfernten Städten wie Kerman und Birjand (Iran) schwankten die Gebäude und die Menschen verließen die Häuser. Auch in Dubai kamen die Menschen auf die Straße und selbst Hochhäuser wurden evakuiert. Ebenso löste das Erdbeben in Bahrein, in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Osten von Saudi Arabien Angst aus.

Sowohl auf iranischer als auch auf pakistanischer Seite sind viele Opfer zu beklagen. Von Pakistan wurden 34 Tote gemeldet. Das iranische Staatsfernsehen sprach von 40 Toten auf iranischer Seite. Beide Zahlen werden sicher im Laufe der Zeit nach oben korrigiert werden.

Erst letzte Woche hatte es ein Erdbeben der Stärke 6,1 in der Nähe des iranischen Atomkraftwerks Busher gegeben.

Erdbeben mit Stärke 6,1 in der Nähe des AKW Busher, Iran

Um 16:22 Ortszeit bebte im Südiran die Erde und was mindestens 37 Todesopfer sowie über 850 Verletzte verursachte (Angaben von 23 Uhr heute Abend). Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Kaki, knapp 90 km vom Atomkraftwerk Busher entfernt.


Erdbeben mit Stärke 6,1 am 9.4.2013 in der Nähe des AKW Busher

Kaki ist eine Stadt mit etwa 12.000 Einwohner und befindet sich im Kreis Dashti. Über 38 Minuten hinweg gab es sieben Erdstöße, darunter der genannte mit Stärke 6,1 und ein weiterer mit Stärke 5,4. Letzteres Beben kam 13 Minuten nach dem Hauptbeben. Laut US-Angaben hatte das stärkste Beben die Stärke 6,3.

Laut Nachrichtenagentur MEHR ist die Telefonverbindung in das Erdbebengebiet unterbrochen, so dass Informationen nur nach und nach an die Öffentlichkeit dringen. Trotzdem weiß man schon jetzt, dass einige Dörfer der Region teilweise, manche überwiegend und einige total zerstört wurden. Eines der Dörfer, die zu 100% zerstört wurden, heißt Baghan.

Der iranische Staat gab zwar bekannt, dass das Atomkraftwerk Busher nicht beschädigt sei. Dennoch flohen offensichtlich Menschen aus der unmittelbaren Nähe des AKW.

Iran: Erdbeben in Stadt Zahan(Ost Iran)


Bei einem Erdbeben im Iran sind nach iranischen Medienberichten mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Die Erdstöße hätten eine Stärke von 5,6 erreicht und eine Region nahe der östlichen Stadt Birdschand an der Grenze zu Afghanistan erschüttert. Mehrere Häuser seien beschädigt worden. Zahlreiche Menschen seien in Panik ins Freie geflohen, als sich das Erdbeben am Mittwoch um 20.38 Uhr ereignete.

Wegen seiner besonderen geografischen Lage wird der Iran relativ oft von Erdbeben erschüttert. Im Jahr 2003 starben bei einem Beben der Stärke 6,6 nahe der Stadt Bam mehr als 25.000 Menschen. Bei zwei Erdbeben im Nordwesten des Landes(Stadt Ahar und Warzaghan) verloren im August über 300 Menschen ihr Leben.