Iran : Waffenlieferungen aus dem Iran nach Syrien unter dem Deckmantel der Hilfeleistung

Reuters zitierte neun syrische, iranische, israelische und westliche Quellen und schrieb, dass die Islamische Republik Iran die von ihr entsandten Flugzeuge benutzte, um den Erdbebenopfern Hilfe zu bringen, um Waffen nach Syrien zu schicken. Nach diesen Quellen war der Zweck dieser Aktion, die Verteidigung gegen Israel zu stärken und auch Bashar al-Assad zu stärken.Quellen, die mit Reuters sprachen, gaben bekannt, dass nach dem Erdbeben vom 6. Februar in Nordsyrien und der Südtürkei Hunderte von Flügen aus dem Iran auf den Flughäfen Aleppo, Damaskus und Latakia in Syrien landeten, und diese Flüge dauerten sieben Wochen.Laut dem Bericht der Vereinten Nationen starben bei diesem Erdbeben in Syrien mehr als sechstausend Menschen.Unter diesen Quellen sagten zwei regionale Quellen und eine westliche Geheimdienstquelle, dass die vom Iran nach Syrien geschickten Lieferungen fortschrittliche Kommunikationsausrüstung, Radarbatterien und Ersatzteile enthalten, die für eine geplante Aufrüstung des syrischen Luftverteidigungssystems im Bürgerkrieg benötigt werden.Brigadegeneral Yossi Koperwasser, der ehemalige Leiter der israelischen Militärforschung und auch der ehemalige Generaldirektor des Ministeriums für strategische Angelegenheiten, sagte, dass israelische Luftangriffe gegen vom Iran gesendete Lieferungen auf sehr genauen Informationen beruhten und dass die israelische Armee wisse, auf welche Lastwagen sie zielen müsse in einem langen Konvoi. .

https://www.iran-emrooz.net/index.php/news1/more/107383/

Iran: Der Iran wurde aus der Kommission der Vereinten Nationen für die Rechtsstellung der Frau ausgeschlossen

Ausschluss des Iran aus der Frauenkommission der Vereinten Nationen

Nach dem Tod von Mahsa Amini im Gewahrsam der Teheraner Führungspatrouille und der Veröffentlichung von Berichten über körperliche, sexuelle und verbale Gewalt gegen protestierende Frauen stimmte der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen für den Ausschluss der Islamischen Republik aus der Frauenkommission .

Dieser Rat, der 55 Mitglieder hat, hat die Islamische Republik Iran mit 29 Ja-Stimmen, 8 Nein-Stimmen und 16 Enthaltungen von der UN-Frauenkommission ausgeschlossen.Dieser Rat in der Abstimmungssitzung, die am Mittwoch, 14.Dezember .2022 stattfand .

Linda Thomas Greenfield, die amerikanische Botschafterin bei den Vereinten Nationen, sagte in der Abstimmungssitzung unter Bezugnahme auf eine Zusammenfassung der Verhaftung und des Todes von Mahsa Amini: „Sie wurde getötet, weil sie eine Frau war.“

Linda Thomas Greenfield, US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen

Er fuhr fort, dass die Behörden der Islamischen Republik wahrscheinlich dachten, dass Mahsas Tod, wie Tausende anderer Fälle, in das lange Repressionsarchiv der Islamischen Republik eingehen und zu einer statistischen Information werden würde, aber zwei mutige Journalisten, Nilufar Hamedi und Malihe Mohammadi, reflektierte diese Geschichte und die Menschen im Iran sagten „genug ist genug“.

Der amerikanische Diplomat fügte hinzu: „Die Islamische Republik hat diese Reporter und andere Journalisten zusammen mit Tausenden von Demonstranten verhaftet und Hunderte von Menschen getötet, während sie eine einfache Botschaft hatten: „Frauen, Leben, Freiheit.“

Russlands Versuch, die Islamische Republik zu unterstützen, scheiterte

Russland, Syrien, China, Oman und Venezuela gehörten zu den Ländern, die gegen den Ausschluss des Iran aus der Kommission für die Rechtsstellung der Frau gestimmt haben.

Mit 29 Ja-Stimmen, 8 Nein-Stimmen und 16 Enthaltungen wurde die Islamische Republik Iran aus der UN-Frauenkommission entfernt.

Mahsa Amini

https://www.radiofarda.com/a/32176644.html

Iran: Abschied von Syrien?

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Bild: gooya.com

Die persische Nachrichtenplattform news.gooya.com berichtet am 6. Juni 2021 von einem Artikel, der in der persischen Ausgabe von Independent erschien und von Badi‘ Yunes stammt. Er bringt Zahlen über den finanziellen Einsatz des iranischen Regimes in Syrien während der Zeit des Bürgerkriegs. Demnach hat der Iran der Regierung von Baschar al-Assad in Syrien eine jährliche „Kreditlinie“ für die Versorgung mit Öl und Erdölprodukten in der Höhe von 2-3 Milliarden Dollar eingeräumt. Hinzu kommen Lieferungen von Nahrungsmitteln und medizinischer Ausrüstung, die nach Worten des iranischen Außenministers Mohammad-Javad Zarif an die 2,5 Milliarden Dollar pro Jahr betragen. So kommt der Journalist auf einen Betrag von rund 6 Milliarden Dollar pro Jahr. In den acht Jahren Krieg im Iran kommt man somit auf eine Summe von 48 Milliarden Dollar.

Der Journalist schreibt aber auch: „Im Jahr 2015 hat die iranische Regierung zusätzlich zur Kreditlinie von 12 Milliarden Dollar noch weitere 900 Millionen Dollar zur Unterstützung des Regimes von Baschar al-Assad gezahlt.“ Wieso ist hier von 12 Milliarden die Rede und nicht von 6?

Gleich im nächsten Absatz spricht der Autor wieder von 6 Milliarden jährlich, diesmal zitiert er Jessy Shahin, die Sprecherin des früheren UN-Sonderbeauftragten für Syrien, als Quelle.

Zugleich erwähnt der Verfasser aber auch: „Während der Untersuchung und Erforschung der Ausgaben der iranischen Regierung in der Region habe ich mit einer großen Zahl von Wirtschaftsfachleuten gesprochen. Die Mehrheit war der Ansicht, dass das in Syrien ausgegebene Geld mehr als 80 Milliarden Dollar beträgt.“ Man spürt das Bemühen, die Zahl möglichst groß erscheinen zu lassen. Aber was ist das für ein Vorgehen? Wird die Wahrheit dadurch ermittelt, dass man Fachleute befragt, und das für richtig heißt, was die Mehrheit von ihnen sagt? Wie groß ist denn die große Zahl von Fachleuten, mit denen der Verfasser gesprochen hat? 5, 10 oder 90? Was sind die Namen der Fachleute, aus welchen Ländern kamen sie, welche Sprachen sprechen sie, welche Quellen werten sie aus, wo hatte er mit ihnen Kontakt, woran hat er erkannt, dass es sich um „Fachleute“ handelt?

Der Autor geht dann auf die geopolitische Lage ein, die dafür spreche, dass der Iran seine Paramilitärs aus Syrien abziehen müsse: Die Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden fordere bei den Atomverhandlungen in Wien auch die Einbeziehung der Syrienproblematik, Russland habe in Syrien andere Interessen als der Iran, der Syrien als Tor zum Mittelmeer betrachtet, und Israel habe deutlich gemacht, dass es alles tun werde, um den vom Iran geförderten Aufbau von Raketenfabriken in Syrien oder Libanon zu unterbinden.

Der Autor beklagt, dass diese ganzen Milliarden, die dem iranischen Volk gehörten, in Syrien ausgegeben wurden, ohne dass das Volk dazu befragt worden wäre, und dass die Dividenden nur vom Religiösen Führer und den Pasdaran eingestrichen wurden.

Und genau hier hätte eigentlich die Forschung des Journalisten ansetzen können. Was für ein Interesses haben denn der Religiöse Führer und die Pasdaran daran, dass die Verhandlungen in Wien erfolgreich verlaufen? Wenn die iranischen Reformisten einverstanden sind, die iranischen Kräfte aus Syrien abzuziehen, heißt das noch lange nicht, dass die Militärs und die Ajatollahs das wollen. Und ob sie das wollen, würde vielleicht sichtbar, wenn wir genauer hinschauen könnten, was sich hinter der „Hilfe“ des Irans an Syrien verbirgt.

Wer hat das Erdöl aus dem Iran nach Syrien exportiert? Die Pasdaran? Aus welcher Kasse haben sie Geld dafür bekommen? Hätten sie das Öl anderswo verkaufen können und mehr dafür bekommen können, solange ein Embargo gegen den Iran herrschte? Wer hat die Nahrungsmittel exportiert? Woher kamen die Nahrungsmittel? Wer hat im Iran mit der Herstellung, Verarbeitung und dem Export der Nahrungsmittel oder auch der medizinischen Ausrüstung Geld verdient? Erst, wenn wir die Produktions- und Handelsketten sichtbar machen können, die an diesem Export beteiligt waren, können wir feststellen, wer davon alles profitiert hat. Vielleicht finden sich dann auch Bauern darunter, und Fabrikarbeiter, und LKW-Fahrer, kurz das, was viele Menschen als „Volk“ bezeichnen würden? Und vielleicht entpuppt sich dann das, was als Geschenk an Syrien bezeichnet wird, als Subvention der heimischen iranischen Wirtschaft? Wissen wir es? Ich weiß es nicht. Und der Journalist hat sich mit diesen Fragen leider nicht befasst, so dass seine Andeutung, der Iran könnte sich aus Syrien zurückziehen, auf völlig einseitigen Denkansätzen beruht. Im Iran gibt es nicht nur einen Machthaber und einen Spieler, und um eine Entwicklung abschätzen zu können, ist es sinnvoll, sich die Motive aller Beteiligten anzuschauen.

Quelle

https://news.gooya.com/2021/06/post-52528.php

Sunday, Jun 6, 2021

بساط ایران در سوریه به زودی برچیده خواهد شد

Iran: Waffenschmiede des nächsten Nahost-Kriegs?

iran-emrooz.net

Die iranische Website iran-emrooz verweist unter Berufung auf den persischen Dienst von Al Arabiya, einem von Saudiarabien finanzierten Fernsehsender, der in Dubai stationiert ist, auf einen Bericht von Paul Iddon in der US-Zeitschrift Forbes. Paul Iddon bezeichnet sich als freiberuflichen Journalist (freelance journalist), der seit 2012 im Beruf tätig ist. Er lebt (oder lebte) in Erbil (Kurdistan/Nordirak).

Er schreibt, dass die iranischen Revolutionswächter im Nahen Osten ein Netz von 200.000 schiitischen Milizkämpfern aufgebaut haben und diese Gruppen mit zunehmend zielgenaueren Raketen mit immer größerer Reichweite ausstatten. Die Revolutionswächter versuchen dabei zunehmend, diese Gruppen zu befähigen, selbst solche Raketen zu bauen, indem sie selbige mit einzelnen Bestandteilen beliefern.

Die Hisbollah im Libanon habe schon ein riesiges Arsenal an Raketen, nur mit der eigenen Massenanfertigung hapere es. In Syrien seien dagegen unterirdische Produktionsstätten geschaffen worden, um dort Raketen herzustellen.

Ein weiterer Stützpunkt für iranische Raketenlieferungen sind die schiitischen Kräfte im Irak, die mit Raketen und Drohnen beliefert werden. Die vom Iran unterstützte irakische Badr-Organisation hat im Juli 2020 lokal produzierte Raketen vorgestellt, die iranischen Modellen folgen. Mit Sprengstoff beladene Drohnen, die aus dem Irak losgeschickt wurden, hatten den Königspalast in Riyad in Saudiarabien und den internationalen Flughafen von Erbil (Kurdistan/Nordirak) zum Ziel.

Ein weiteres Standbein ist Yemen, wo der Iran die Huthi-Milizen mit Waffen beliefert und ihnen hilft, lokale Produktionskapazitäten aufzubauen. Das ist eine Bedrohung für Saudiarabien.

Alles nur ferngesteuert?

Paul Iddon schreibt, bei einem Konflikt zwischen Iran und Israel könne der Iran die schiitischen Milizen in den vier genannten Ländern mobilisieren und dann Israel von Syrien, Libanon, Irak und Yemen aus mit Raketen beschießen lassen.

Über die Richtigkeit dieser Angaben lässt sich wenig sagen, namentlich dann, wenn es darum geht, die Angaben zu gewichten und das Ausmaß zu beurteilen. Diese Darstellung in einer US-Zeitschrift hat de facto die Funktion einer Lobby für die Interessen der Regierungen Saudiarabiens und Israels gegenüber der neuen US-Regierung. Kein Wunder, dass Al Arabiya darüber berichtet.

Ob sich die Milizen in Libanon, Syrien, Irak und Yemen tatsächlich für Raketen- und Drohnenangriffe auf Israel einsetzen lassen, wenn es darauf ankommt, darüber gibt der Bericht keine Auskunft. Dann müsste der Artikel sich auch damit befassen, wie eigenständig diese iranischen Stellvertreter-Milizen sind, wie innerhalb dieser Organisationen die Stimmung ist, sich auf einen Krieg mit Israel einzulassen, und ob sie in der Vergangenheit anders gehandelt haben als ihre iranischen Schutzpatrone dies wollten.

Quellen:

https://www.iran-emrooz.net/index.php/news1/90004/
vom 12. Ordibehescht 1400 (2. Mai 2021)
نقش گروه‌های نیابتی ایران در ۴ کشور در تنش با اسرائیل

https://www.forbes.com/sites/pauliddon/2021/04/29/how-irans-militia-proxies-could-threaten-israel-from-these-four-countries/?sh=4cb87d925975
Apr 29, 2021,08:00am EDT|2.620 views
How Iran’s Militia Proxies Could Threaten Israel From These Four Countries

https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Arabiya

https://de.wikipedia.org/wiki/Forbes_(Zeitschrift)

https://ie.linkedin.com/in/paul-iddon-853b795b

https://pauliddon.net/

Iran: Afghanische Söldner in Syrien – späte Reue

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Danyal Dayan hat für die Webseite iranwire einen Afghanen interviewt, der von den iranischen Pasdaran im Krieg in Syrien eingesetzt wurde. Er hatte wie Tausende andere Afghanen den Versprechungen der iranischen Machthaber vertraut, dass sie einen festen Aufenthalt im Iran bekommen würden, wenn sie sich im Rahmen des Laschkare Fatemiyun (Heer der Fatimiyun) am Krieg in Syrien beteiligen würden. Dieses Heer der Fatemiyun untersteht dem Qods-Kommando der Revolutionswächter (Pasdaran), das für Einsätze im Ausland zuständig ist. Danyal hat mit einem 24-jährigen Afghanen gesprochen, hier mit dem Pseudonym Mohammad-Ali, der berichtet, wie es ihm ergangen ist.

Vor vier Jahren, als Mohammad-Ali 20 Jahre alt war, benötigte seine Mutter eine Herzoperation. Die Familie war arm und machte Schulden, um die Behandlung zu bezahlen. Aber die Schulden mussten abgezahlt werden, und so machte sich der Sohn auf den Weg in den benachbarten Iran, um dort illegal zu arbeiten. In der Grenzstadt Nimruz fand er jemanden, der ihn via nach Pakistan in den Iran schmuggelte. Fünf Monate lang arbeitete er auf Baustellen in Maschhad. Dann zog er weiter nach Teheran, um dort zu arbeiten. Als die iranischen Machthaber einen anständigen Lohn und ein Aufenthaltsrecht für den Iran für diejenigen versprach, die bereit waren, im Heer der Fatemiyun in Syrien zu kämpfen, beschloss Mohammad-Ali, die Arbeit als Bauarbeiter sein zu lassen und am Krieg teilzunehmen. Er hatte keine Vorstellung, was ihn erwartete. Viele seiner Freunde und Landsleute waren nach Syrien gegangen. Als er sah, wie eine Gruppe von Afghanen nach der nächsten sich dem Heer der Fatemiyun anschloss, tat er es ihnen nach. Da waren die Schulden, jede Arbeit war ihm recht. Zu der Zeit wurden die Angehörigen des Heers der Fatemiyun gut bezahlt. Mohammad-Ali gab seinen Ausweis und zwei Fotos beim Aufnahmebüro ab. Nach zehn Tagen wurde er kontaktiert und zu einer Kaserne geschickt, die unter der Aufsicht der Pasdaran stand. Er wurde zum Training nach Yazd geschickt. Das Training war hart. Die Rekruten wurden ständig darauf hingewiesen, dass der Krieg in Syrien hart sei. Uns wurde versprochen: Wenn wir nach Syrien gehen, bekommen wir einen Aufenthalt und außerdem erfüllen wir unsere religiöse Pflicht. Denn es hieß, dass wir gegen den Islamischen Staat (IS) kämpfen. Die Afghanen wurde auch einer Gehirnwäsche unterzogen, so dass sie glaubten, es sei ihr Recht und ihre religiöse Pflicht, in Syrien zu kämpfen und dort die Heiligtümer – Gräber, die den Schiiten wichtig sind, zu schützen. Erst nachdem wir eine Zeitlang in Syrien gekämpft hatten, erkannte ich, dass wir in der Ausbildung gezielter Propaganda ausgesetzt waren. Mohammad-Ali erzählte auch, dass die Islamische Republik Iran während der Ausbildung für die Söldner ein Konto eröffnete, von dem sie aber erst abheben konnten, wenn sie zwei Monate in Syrien gekämpft hatten.

Jetzt bereut Mohammad-Ali, dass er in den Krieg gegangen ist: „Es ging nicht darum, die Heiligtümer zu verteidigen. Es ging wohl nur um die Interessen des Irans. Jetzt ist unser Leben in Gefahr, wenn der Nationale Geheimdienst Afghanistans das erfährt und uns verhaftet. Dann werden wir gefoltert und kommen ins Gefängnis. Und dabei hatten wir es im Krieg nicht leicht. Einmal war ich Zeuge, wie bei den Gefechten von Aleppo im Gebiet al-Jabal in der Nähe der türkischen Grenze 100 Menschen getötet und 150 verletzt wurden. Es gab gefährliche Momente, als wir vom IS eingekreist waren.“

Als er und die anderen Teilnehmer aus Syrien in den Iran zurückkehrten, war es nichts mit einem festen Aufenthalt. Sie bekamen nur ein Papier, dass sie für 30 Tage zum Aufenthalt im Iran berechtigte. Mohammad-Ali lebte eine Zeitlang ohne Papiere im Iran, dann wurde es ihm zu heikel und er kehrte in seinen Heimatort nach Afghanistan zurück. Er hatte durch den Söldnerlohn genug Geld, um die Schulden abzuzahlen. Jetzt hat er einen kleine Laden und lebt in der ständigen Angst, entlarvt zu werden. Denn in Afghanistan werden die Teilnehmer am Krieg in Syrien als Verbrecher eingestuft und verhaftet, wenn bekannt wird, dass sie beim Heer der Fatimiyun waren. Seine Mutter betet ständig, dass sie von der afghanischen Regierung nicht verfolgt und von Gruppen wie den Taleban oder der IS nicht einem Terroranschlag ausgesetzt werden. Nur wenige aus seinem Umfeld wissen von seiner Vergangenheit. Das sei nicht gut für das Ansehen in der Öffentlichkeit und für das Überleben.

Der Bericht verrät leider nicht, ob Mohammad-Ali nur deshalb bereut, am Krieg in Syrien teilgenommen zu haben, weil die Islamische Republik Iran ihr Versprechen auf Erteilung eines Aufenthalts nicht eingehalten hat, oder ob er auch etwas von dem bereut, was er in Syrien getan hat. Wir erfahren auch nicht, ob die Mutter unter diesen Umständen lieber auf ihre Herzoperation verzichtet hätte.

Quelle:

https://news.gooya.com/2021/04/—473.php

Sunday, Apr 4, 2021

صفحه نخست » عضو سابق فاطمیون-سپاه از بزرگترین اشتباه زندگی‌اش میگوید

Iran: Vom Niedergang des Außenhandels

Container-Verladestelle


Der iranische Dienst der Deutschen Welle hat einen Bericht über die Entwicklung des iranischen Außenhandels in den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 veröffentlicht. Der Bericht weist nicht darauf hin, aber es gilt dabei zu bedenken, dass der Iran nicht nur mit den Handelssanktionen zurecht kommen muss, sondern dass auch hier die Auswirkungen von Corona auf den Welthandel zu spüren sind.

Handel mit der EU
Laut einem jüngst veröffentlichten Bericht von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Union, hat Deutschland von Januar bis Juli 2020 Waren im Wert von 920 Mio. Euro in den Iran exportiert, das sind 42% des gesamten EU-Exports in den Iran. Die Einfuhren Deutschlands aus dem Iran sind seit dem Stop des Erdölimports im Jahr 2019 drastisch gesunken, für den Monat Juni 2020 hat Deutschland gerade mal Waren für 30 Mio. Euro aus dem Iran importiert.

Handel mit Asien
Volksrepublik China:
Die Zollstatistiken der Volksrepublik China besagen, dass der Iran in den ersten sieben Monaten des Jahres Waren für 3,5 Milliarden Dollar nach China exportiert hat, während China Waren für 5,1 Milliarden Dollar in den Iran exportiert hat.
Zusammen mit Syrien und Venezuela gehört China zu den einzigen Ländern, die öffentlich Erdöl aus dem Iran importieren. In den ersten 7 Monaten ist dieser Import um 82% gefallen und beträgt 77.000 Barrel pro Tag, das sind also 16 Mio. Barrel bis Juli. Der chinesische Zoll gibt dafür einen Wert von 741 Mio. Dollar an, das macht knapp 46 Dollar pro Barrel. Der Weltmarktpreis liegt im Moment bei 40 Dollar pro Barrel. Noch vor einem Jahr hatte China im gleichen Zeitraum Erdöl für 3,2 Milliarden Dollar aus dem Iran importiert.
Der drastische Rückgang muss auf Corona zurückgehen, denn wie gesagt importiert China ja weiterhin iranisches Erdöl. Zu bedenken ist, dass neben den amtlichen Direkt-Importen aus dem Iran auch Importe über Drittländer wie Malaysia und Indonesien zu beobachten sind.

Indien:
Vor den Sanktionen war Indien der zweitgrößte Importeur iranischen Erdöls, jetzt ist der Import iranischen Erdöls in den ersten 7 Monaten auf 140 Mio. Dollar gesunken, während es im Vorjahr noch 3,2 Milliarden Dollar waren. Der Export Indiens nach Iran in den ersten 7 Monaten 2020 betrugt immerhin noch 1,6 Milliarden Dollar.

Südkorea und Japan:
Die beiden Länder waren vor dem Embargo der dritt- und viertgrößte Importeur iranischen Erdöls. Vom Januar bis Juli dieses Jahres haben die beiden Länder nur noch Waren für 30 Mio. Dollar aus dem Iran importiert, im Vorjahr waren es noch 3,3 Milliarden Dollar.

Die Nachbarländer:
Hier die Daten über die vier wichtigsten Handelspartner der Nachbarschaft:

Irak:
Die Exporte von Iran in den Irak sind von Jan. – Mai 2020 auf 1,8 Milliarden Dollar gesunken, das ist die Hälfte vom gleichen Zeitraum des Vorjahrs.

Afghanistan:
Die iranischen Exporte nach Afghanisten sind im gleichen Zeitraum um 12% auf 781 Mio. Dollar gesunken.

Vereinigte Arabische Emirate:
Die Exporte von Iran in die Emirate sind von Jan. – Mai 2020 auf 310 Mio Dollar gesunken, von 1,6 Milliarden Dollar vom gleichen Zeitraum des Vorjahrs.


Türkei:
Die Türkei hat in den ersten 7 Monaten Waren für 580 Mio. Dollar aus dem Iran importiert, im Vorjahr waren es noch 3 Milliarden Dollar. Die Exporte der Türkei in den Iran sind auf 1,1 Milliarden Dollar geschrumpft.

https://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=214684
vom 30. Shahriwar 1399 (20.09.2020)
سقوط سهمگین تجارت خارجی ایران

Iran – Türkei: Gemeinsam gegen die Kurden

Foad Enayati, heute wegen Demo für syrische Kurden im Iran ausgepeitscht


Laut Berichten von Organisationen zur Verteidigung der Menschenrechte im Iran wurde Foad Enayati, der mit mehreren anderen Personen in Sanandadsch (iranisches Kurdistan) gegen den Feldzug des türkischen Militärs gegen die Kurden in Syrien Anfang Oktober 2019 protestiert hatte, zu 72 Peitschenhieben verurteilt (eine andere Angabe im selben Artikel lautet auf 74 Hiebe). Dieses Urteil wurde heute vollstreckt. Die zusätzliche Haftstrafe von 10 Monaten wurde mit der Untersuchungshaft von 4 Monaten verrechnet und erlassen.
Ende Februar 2020 hatte die 104. Kammer des Strafgerichts Nr. 2 von Sanandadsch unter Vorsitz des Richters Behruz Waladi insgesamt 8 Personen wegen „Störung der öffentlichen Ordnung aufgrund der Beteiligung an einer illegalen Versammlung“ verurteilt. Sie erhielten Haftstrafen bis zu einem Jahr und für alle gleichlautende Strafen der Auspeitschung.

http://fa.kurdistanukurd.com/?p=24548

https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkische_Milit%C3%A4roffensive_in_Nordsyrien_2019

https://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=211299
vom 6. Mordad 1399 (27. Juli 2020)
فعالان حقوق بشر: اجرای حکم شلاق یکی از معترضان بە لشکرکشی ترکیە بە کُردستان سوریە در شهر سنندج

Syrien: Koblenz-Prozess setzt international Zeichen gegen Straflosigkeit

Pressemitteilung Aktuell Deutschland 22. April 2020

Zum Prozess gegen Anwar R. und Eyad A., der am 23. April 2020 vor dem Oberlandesgericht in Koblenz beginnt, sagt Julia Duchrow, Abteilungsleiterin Politik und Activism bei Amnesty International in Deutschland:

„Der Prozess gegen zwei ehemalige Funktionäre der Assad-Regierung ist ein historisches Verfahren für Deutschland. Dass dieses gerade in Deutschland geführt wird, ist gut. Der Prozess ist ein Meilenstein im Kampf gegen die Straflosigkeit von schwersten Menschenrechtsverletzungen in Syrien. Ein wichtiger Schritt hin zur Gerechtigkeit für die Zehntausenden von Menschen, die unrechtmäßig in den Gefängnissen und Haftanstalten der syrischen Regierung inhaftiert, gefoltert und getötet wurden.“

Amnesty International betont die Bedeutung des Prozesses für die Dokumentation und Strafverfolgung von schweren Menschenrechtsverletzungen in Syrien zu einer Zeit, in der nach wie vor täglich Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die Assad-Regierung begangen werden.

Der jetzt beginnende Prozess wäre nicht möglich gewesen ohne die unermüdliche Arbeit der syrischen Menschenrechtsaktivisten, die unter der Assad-Regierung gelitten haben.  

„Amnesty International fordert andere Staaten dringend dazu auf, den in Deutschland unternommenen Schritten zu folgen und weitere Verfahren gegen Personen einzuleiten, denen Verbrechen gegen das Völkerrecht vorgeworfen werden. Die dafür nötigen Mittel müssen unbedingt bereitgestellt werden“, so Duchrow weiter.

Quelle: https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/deutschland-syrien-koblenz-prozess-setzt-international-zeichen-gegen

weitere Quellen:

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-04/folterprozess-kriegsverbrecher-koblenz-syrischer-geheimdienst

Folterprozess: Weltweit erster Prozess wegen Kriegsverbrechen in Syrien beginnt

Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, dpa, khe

https://www.radiofarda.com/a/German-court-handling-the-case-against-two-former-Syrian-regime-officers/30579540.html

vom 8. Ordibehesht 1399 (27.4.2020)

پیام یک محاکمه؛ عاملان شکنجه رژیم اسد در برابر دادگاه

Befehlskette gegen die Menschlichkeit

Amnesty Journal Syrien 01. Januar 2020

Die Beweise für schwere Verbrechen des Regimes von Baschar al-Assad sind überwältigend. Im Frühjahr steht in Koblenz zum ersten Mal ein syrischer Geheimdienstfunktionär wegen Folter von Tausenden Gefangenen vor Gericht – ein Modell für Gerechtigkeit für die Opfer des Krieges.

Von Markus Bickel

Anwar al-Bunni konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, woher er das Gesicht kannte, so sehr er auch grübelte. In den Straßen rund um das Aufnahmelager Marienfelde im Süden Berlins hatte der syrische Menschenrechtsanwalt den Mann wiedererkannt, irgendwann Ende 2014, Anfang 2015 war das. Wann genau, weiß al-Bunni nicht mehr, schließlich hatte er mit seiner Frau gerade selbst erst Berlin erreicht, nach schwieriger Flucht aus dem Bürgerkriegsland. Alles war neu, das Land, die Leute, alles im Fluss.

Doch als al-Bunni den Mann ein paar Wochen später beim Einkauf von Möbeln und Matratzen in einem Baumarkt am Hermannplatz in Berlin wiedersah, dämmerte es ihm langsam: Es war Anwar Raslan, der ihn im Mai 2006 in Damaskus vor seinem Haus verhaftet hatte. Kurz zuvor hatte al-Bunni gemeinsam mit Dutzenden syrischen und libanesischen Intellektuellen die Beirut-Damaskus-Erklärung unterzeichnet, die zu einer Normalisierung zwischen den beiden Staaten aufrief – ein Affront für die politische Führung um Präsident Baschar al-Assad.

Es war bereits der zweite Anlauf der syrischen Zivilgesellschaft, Reformen und Rechtsstaatlichkeit in der Einparteiendiktatur einzufordern. Erstmals hatte sie während des Damaszener Frühlings ihre Stimme erhoben, nach dem Tod von Baschars ­Vater Hafez al-Assad im Juni 2000. In der Folge waren viele ­Dissidenten inhaftiert worden.

Al-Bunni stand zum Zeitpunkt seiner Verhaftung im Jahr 2006 kurz davor, Direktor des Zentrums für die Entwicklung der Zivilgesellschaft zu werden, das von der Europäischen Union finanziell unterstützt wurde und die Verfolgung von Oppositionellen durch Assads Sicherheitsapparat kritisierte. Er kam in das Adra-Gefängnis nördlich von Damaskus und wurde nach einem knappen Jahr Untersuchungshaft im April 2007 zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe wegen „Verbreitung staatsgefährdender Falschinformationen“ verurteilt. Der Menschenrechtsanwalt hatte unter anderem Folter und schlechte Haftbedingungen in syrischen Gefängnissen angeprangert. Außerdem erhielt er eine Strafe von umgerechnet 2.000 US-Dollar, weil das Zentrum keine offizielle Erlaubnis besessen habe.

Während al-Bunni seine Strafe im Adra-Gefängnis verbüßte, machte ebenjener Anwar Raslan, den er Jahre später in Berlin unweit des Aufnahmelagers Marienfelde wiedertreffen sollte, Karriere: Als im März 2011 die Revolution gegen das Assad-Regime begann, war der Beamte, der al-Bunni fünf Jahre zuvor verhaftet hatte, Leiter der berüchtigten Ermittlungseinheit Branch 251 im Al-Khatib-Gefängnis nahe Damaskus geworden.

Eine Generation, zwei Lebenswege
Beide Männer gehören derselben Generation an. Ihre Lebenswege hätten unterschiedlicher nicht sein könnten und doch kreuzten sie sich Jahre später in Deutschland wieder. Hier al-Bunni, der seit den 1990er Jahren Menschenrechtsaktivisten und politisch Verfolgte in Verfahren vor dem syrischen Staatssicherheitsgericht verteidigt und das Free Political Prisoners Committee gegründet hatte, der Vorstandsmitglied des Syrischen Zentrums für Rechtsstudien und Forschung war und an einer Verfassung für die Zeit nach einem Ende der Alleinherrschaft der Baath-Partei arbeitete. Dort Anwar Raslan, der zum leitenden Geheimdienstfunktionär in Assads Folterstaat aufstieg, ehe er sich 2012 absetzte und über Ägypten nach Deutschland kam.

Ganz ruhig sei er geblieben, als er bei der zweiten Begegnung merkte, wen er da vor sich habe, erzählt al-Bunni fünf Jahre nach der Zufallszusammenkunft fernab der syrischen Heimat. „Ich wusste, dass seine Zeit kommen wird, dass er der Gerechtigkeit zugeführt wird“, sagt er in einem alten Backsteingebäude in Ostberlin, wo er ein kleines Büro unterhält. Zwei, drei Laptops, eine Handvoll Stühle und zwei einfache Holztische. Und am Fenster steht eine kleine Skulptur: Der Menschenrechtspreis des Deutschen Richterbundes, der ihm 2009 verliehen wurde, während er noch in Haft saß.

Die Chancen, dass Raslan der erste syrische Geheimdienstmitarbeiter weltweit sein könnte, der wegen Folter verurteilt wird, stehen nicht schlecht: Im Frühjahr beginnt vor dem Oberlandesgericht Koblenz der Prozess gegen ihn und einen Mitarbeiter, unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Nicht zuletzt deshalb, weil al-Bunni gemeinsam mit syrischen Folterüberlebenden und Anwälten des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin seit Jahren beharrlich daran arbeitet, Beweise für Verbrechen zu sammeln, die von Assads Funktionären verübt wurden. Bereits 2018 erließ die Bundesanwaltschaft unter anderem auf Grundlage ­ihrer Recherchen einen internationalen Haftbefehl gegen Jamil Hassan, der bis Juli 2019 Leiter des syrischen Luftwaffengeheimdienstes war. Und im Oktober 2019 reichte dann die Karlsruher Behörde Anklage gegen Anwar Raslan und seinen Mitarbeiter Eyad al-Gharib vor dem Oberlandesgericht Koblenz ein.

Die beiden waren im Februar in Berlin und Rheinland-Pfalz verhaftet worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Dem 56-jährigen Raslan und seinem 42-jährigen Untergebenen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit beziehungsweise Beihilfe dazu vorgeworfen. Sie hatten sich 2012 und 2013 aus ­Syrien abgesetzt. Raslan soll allein von April 2011 bis September 2012 für die Folter von 4.000 Menschen verantwortlich gewesen sein, mindestens 58 Gefangene seien an den Folgen der Folter gestorben. Al-Gharib wird vorgeworfen, mindestens 30 Demonstranten in die von Raslan geleitete Al-Khatib-Abteilung des Gefängnisses gebracht zu haben.

Weil die UN-Vetomächte Russland und China eine Überstellung ähnlich gelagerter Fälle an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag blockieren, lässt sich Straflosigkeit in ­Syrien derzeit nur mittels des sogenannten Weltrechtsprinzips bekämpfen. Dieses macht es nationalen Staatsanwaltschaften möglich, auch bei im Ausland begangenen Verstößen gegen das Völkerstrafrecht aktiv zu werden. Das ECCHR hatte bereits 2017 gemeinsam mit al-Bunni und dessen syrischem Anwaltskollegen Mazen Darwish vier Strafanzeigen gegen hohe Funktionäre der Assad-Regierung eingereicht. Auch in Österreich, Frankreich, Schweden und Norwegen wird auf Grundlage des Weltrechtsprinzips inzwischen gegen mutmaßliche syrische Kriegsverbrecher aus den Reihen des Regimes ermittelt.

Tausende Tote im Gefängnis
Im Falle Raslans sprechen die Karlsruher Ermittler von »systematischen, brutalen, physischen und psychischen Misshandlungen«. Die Opfer seien mit Stöcken, Kabeln und Peitschen ­geschlagen und mit Elektroschocks traktiert worden. Einzelne Gefangene seien an den Handgelenken an der Decke aufgehängt worden, sodass sie gerade noch mit den Zehenspitzen auf den Boden kamen. Andere hätten tagelang nicht schlafen dürfen. Raslan wird auch eine Vergewaltigung vorgeworfen.

Mit diesen Methoden habe der Geheimdienst Geständnisse erzwingen und Informationen über die Oppositionsbewegung bekommen wollen, heißt es in der Anklage weiter. In dem Gefängnis herrschten demnach „unmenschliche und erniedrigende Haftbedingungen“. Niemand sei medizinisch versorgt worden. Die Zellen seien zum Teil so überfüllt gewesen, dass sich die Gefangenen weder hinsetzen noch hinlegen konnten. „Ihm war auch bewusst, dass Häftlinge aufgrund der massiven Gewalteinwirkungen verstarben“, so die Ankläger aus Karlsruhe über Raslan.

Die im Al-Khatib-Gefängnis begangenen Verbrechen sind kein Einzelfall. Amnesty International hat bereits 2017 nachgewiesen, dass im Militärgefängnis Sadnaya zwischen 5.000 und 13.000 Menschen gehängt wurden. Bei den meisten Getöteten handelte es sich um Zivilisten, denen Kritik an der Regierung vorgeworfen worden war. Weitere Beweise sind die mehr als 28.000 Fotos getöteter Gefangener, die der frühere syrische Militärfotograf mit dem Decknamen Caesar unter Lebensgefahr außer Landes brachte. Heute lebt er unter Polizeischutz ­anonym in Frankreich. Auch bei dem Prozess gegen Raslan und al-Gharib werden die Bilder zur Beweisführung herangezogen.

Nach bald neun Jahren Krieg in Syrien ist die Bilanz erschütternd: Mehr als eine halbe Million Tote, eine Million Verwundete, die Hälfte der Bevölkerung auf der Flucht. Die Liste der nicht nur von staatlichen Sicherheitskräften, sondern auch von islamistischen und Oppositionsmilizen begangenen Verbrechen ist endlos. So verzeichneten die Vereinten Nationen in einem Bericht von 2017 allein 16 Giftgasangriffe des Regimes nur in jenem Jahr. Tausende Menschen fielen Fassbomben zum Opfer. Hinzu kommen unzählige Fälle gezielter Bombardierungen von Krankenhäusern und Schulen.

Nicht nur Anwar al-Bunni, sein syrischer Kollege Mazen ­Darwish und das ECCHR treiben Verfahren gegen Assads Folterfunktionäre voran, sondern auch die Kommission für Internationale Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht (CIJA), die außer den Verbrechen des Regimes auch Kriegsverbrechen von Oppositionsmilizen untersucht. Der in den Niederlanden registrierten Kommission ist es gelungen, genügend Beweismaterial zusammenzustellen, um neben Assad 24 weitere Funktionäre der Baath-Partei und des syrischen Sicherheitsapparats wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuklagen.

Außer Landes geschmuggelt
Das belastende Material, das einem Gericht vorgelegt werden könnte, das sich dazu berufen fühlt, Anklage anzunehmen, ­beruht auf mehr als 800.000 Dokumenten, die in den ersten Kriegsjahren aus Polizeiwachen und Geheimdienstbüros außer Landes geschmuggelt wurden. Die in den erbeuteten Papieren dokumentierten Befehlsketten liefern die Beweise dafür, wie Tausende Folteropfer in Syrien zu Tode kamen, sagt CIJA-Direktor William Wiley. In den 1990er und 2000er Jahren ermittelte der Kanadier am Jugoslawien-Tribunal der Vereinten Nationen in Den Haag unter anderem gegen den bosnischen Kriegsverbrecher Radovan Karadžić – gegen den solche Dokumente damals nicht vorlagen. Auch deshalb ist Wiley überzeugt davon, dass die Dokumente ausreichen, um Präsident Assad wegen ­Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor ein internationales Gericht bringen zu können – vorausgesetzt, dass er von seinen Verbündeten aufgefordert wird, ins Exil zu gehen. Beispiele dafür seien Laurent Gbabgo, der frühere Präsident der Elfenbeinküste, und Charles Taylor, der ehemalige Staatschef Liberias, der direkt aus dem Exil ins Gefängnis wanderte.

So lange will Anwar al-Bunni jedoch nicht warten. Er setzt deshalb auf Strafprozesse in europäischen Staaten nach dem Weltrechtsprinzip – das Verfahren gegen Anwar Raslan in Koblenz sei da nur der Anfang. „Allen Tätern soll klar sein, dass sie nirgendwo auf der Welt einen sicheren Ort finden werden, wo sie ihrer gerechten Strafe entgehen können“, sagt er in seinem kleinen Büro in Berlin. „Und die Opfer sollen wissen, dass die an ihren Angehörigen begangenen Verbrechen nicht ungesühnt bleiben.“ Außerdem werde von Koblenz ein sehr wichtiges Signal an die Weltgemeinschaft ausgehen, sagt al-Bunni. Strafrechtliche Verurteilungen schlössen aus, dass sich westliche Staaten aus sogenannten Stabilitätserwägungen heraus eines Tages wieder auf schmutzige Deals mit dem Regime in Damaskus einlassen. „Mit dieser Führung kann es keine Verhandlungen geben – es ist vorbei!“

Quelle: https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-journal/syrien-befehlskette-gegen-die-menschlichkeit

Iran: Die Täter als Opfer

Die „Stimme der Verteidiger“ – Webseite der internationalen Hilfstruppen des Irans im Krieg in Syrien, Irak und Libanon


Zur Unterstützung des syrischen Regimes von Baschar al-Asad setzte der Iran auch speziell angeworbene Kämpfer aus Pakistan, Afghanistan, Libanon, Iran und dem Irak ein, die unter dem Namen „Modafe’ane Haram“ antraten, das heißt, die Verteidiger des Heiligtums, womit das Mausoleum von Zainab gemeint ist, der Tochter von Imam Ali und Fatima.

„Die Verteidiger des Heiligtums, doppeltes Opfer der Gleichgültigkeit“


Wie die Webseite dieser Organisation, deren militärisches Rückgrat die iranischen Revolutionswächter (Pasdaran) bilden, in der letzten Woche (5.-11. Bahman 1398) bekannt gab, wurden diese Kämpfer auch Ende letzten Jahres gegen die iranische Bevölkerung eingesetzt, die nach den Benzinpreiserhöhungen auf die Straße ging.

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Das Zainab-Mausoleum in Damaskus, Syrien. Es ist zugleich das Zentrum eines Basars, der in den Händen der iranischen Pasdaran liegt


Die Webseite schreibt: „Wie wir im Monat Aban selbst erleben konnten, schlugen die Proteste der Bevölkerung, die für ihren Lebensunterhalt kämpft, in Gewalt um, so dass viele der Jungs von den „Verteidigern des Heiligtums“ gezwungen waren, in Aktion zu treten. Dabei sind leider einige dieser Liebsten wie Mortaza Ebrahimi den Märtyrertod gestorben. Im Verlauf der Ereignisse wurden wir Zeugen, dass wieder diese Verteidiger geopfert wurden und die im Staatsapparat ihre Verantwortung nicht übernommen haben.“
Gemeint ist, dass diese Kämpfer von den staatlichen Organen zwar zur Niederschlagung der Proteste eingesetzt wurden, aber danach keiner etwas davon wissen wollte, die Angehörigen dieser staatlichen Hilfstruppen zu unterstützen.

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Asghar Paschapour

Asghar Paschapour, ein bekannter Kommandant der Sepahe Qods in Syrien, einer Spezialeinheit der iranischen Revolutionswächter für „Auslandsoperationen“, ist am Sonntag, den 2.2.2020 in Syrien getötet worden. Offenbar kam er bei Kampfhandlungen von Assads Truppen und iranischen Unterstützungseinheiten, die gemeinsam einen Vorstoß gegen syrischen Oppositionseinheiten durchführten, ums Leben. Er galt in Syrien als rechte Hand von General Qasem Soleimani, der jüngst auf Befehl von US Präsident Trump in Baghdad getötet wurde.

https://news.gooya.com/2020/02/post-34903.php
صفحه نخست » فرمانده ارشد نیروی قدس سپاه پاسداران در حلب کشته شد

https://www.peykeiran.com/Content.aspx?ID=199746
vom 14. Bahman 1398 (3. Februar 2020)
سایت «مدافعان حرم»: بسیاری از ما مجبور به ورود به جریان آبان‌ماه شدیم

https://fa.wikipedia.org/wiki/مدافعان_حرم

https://www.sedayemodafean.org/sedaye-shoma/20818/
5.-11. Bahman 1398
مدافعان حرم، قربانی مضاعف بی‌تدبیری‌ها